Industrie: Mindestens 1.000 Facharbeiter fehlen

Gute Stimmung herrscht derzeit bei der heimischen Industrie, das ergibt die aktuelle Konjunkturumfrage von Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung. Allerdings fehlen weiterhin Facharbeiter in Vorarlberg.

45 heimische Unternehmen mit insgesamt knapp 22.000 Mitarbeitern haben sich an der aktuellen Konjunkturumfrage beteiligt. Das Ergebnis: zwei Drittel bewerten die derzeitige Geschäftslage als gut, nur ein Prozent als schlecht.

Trotz besseren Aussichten fallende Preise befürchtet

Die aktuelle Situation und der Ausblick auf das nächste halbe Jahr ergeben den sogenannten „Geschäfts-Klima-Index“. Dieser hat sich gegenüber dem dritten Quartal des Vorjahres deutlicher verbessert und den besten Wert seit zehn Jahren erreicht.

Konjunkturbericht 4. Quartal 2016

WKV

Sorgen bereitet den Betrieben jedoch der Preisdruck, der durch den internationalen Wettbewerb entsteht. Laut dem Geschäftsführer der Industriellenvereinigung, Mathias Burtscher, erwarten 38 Prozent der befragten Unternehmen fallende Verkaufspreise in nächsten drei Monaten. Das hieße, so Burtscher, die Unternehmen könnten ihre zusätzliche Kosten nicht oder nur teilweisen durch eine Preiserhöhung an die Kunden weitergeben.

Facharbeitermangel: Kammer setzt auf Ausbildung

Laut Wirtschaftskammer ist der Fachkräftemangel weiterhin das zentrale Thema in der heimischen Industrie. Aktuell gebe es mindestens 1.000 Stellen, die nur mit Fachkräften besetzt werden können. Die Kammer setzt daher auf konkrete Maßnahmen im Ausbildungs-Bereich, zum Beispiel auf einen Strategie-Prozess mit den Höheren Technischen Lehranstalten.

Wirtschaftskammer lobt Regierungsprogramm

Zufrieden zeigt sich die Wirtschaftskammer mit dem neuen Regierungsprogramm. Laut Georg Comploj, Obmann der Sparte Industrie, seien hier einige wichtige Wünsche der Wirtschaftskammer berücksichtigt worden.

Als Beispiele nennt er die Erhöhung der Forschungsprämien, die befristete Einführung einer vorzeitigen Abschreibung für Unternehmen über 250 Mitarbeiter, wie auch die Förderung der Lohnnebenkosten bei Neuaufnahmen und die Abmilderung der kalten Progression. Entscheidend sei nun, so Comploj, dass diese Pläne möglichst rasch umgesetzt werden.