Mehr Anzeigen wegen Cannabis-Konsum

Die Vorarlberger Polizei hat im Vorjahr einen massiven Anstieg bei den Anzeigen wegen des Konsums oder des Besitzes von Cannabis verzeichnet. Grund dafür dürfte unter anderem auch eine Gesetzesänderung sein.

Der Polizei sei heuer im Drogenbereich besonders ein Phänomen aufgefallen und zwar der Handel mit Cannabis, sagt Peter Gruber, Leiter des Bereichs neue Suchtmittelkriminalität, im ORF Vorarlberg-Interview. Haschisch sei stark im Kommen und der Handel damit sei gestiegen.

Es habe auch eine massive Zunahme im Vergehensbereich gegeben, also bei den Anzeigen was den Eigenkonsum, den Besitz und die kostenlose, nicht gewinnbringende Weitergabe von Haschisch betrifft, so Gruber. Hier gab es im zweiten Halbjahr 2016 um 180 Anzeigen mehr als noch vor einem Jahr.

Hemmschwelle dürfte gesunken sein

Grund dafür dürfte eine Gesetzesänderung sein, wonach in diesen Fällen nicht gleich die Staatsanwaltschaft eingeschaltet wird. So muss ein Cannabis-Konsument sich nun vornehmlich bei der Gesundheitsbehörde der Bezirkshauptmannschaft sogenannten gesundheitsbezogenen Maßnahmen unterziehen. Dadurch könnte die Hemmschwelle gesunken sein, einen Cannabis-Konsum zuzugeben, so Gruber.

Bahnhöfe sind die Hotspots

Zudem hätten in diesem Bereich mehr Polizeibeamte ermittelt. Die Drogen-Hotspots seien die Bahnhöfe in Vorarlberg, vor allem in Dornbirn.

Die Zahl der Drogentoten war im Jahr 2015 in Vorarlberg mit zwölf auf einem Höchststand. 2014 waren es im Vergleich vier Drogentote. Im Jahr 2016 liege die Zahl der Drogentoten über zehn, so Gruber. Eine genaue Zahl gebe es noch nicht, da noch Obduktionsergebnisse ausstehen.

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