Vorarlberg droht Apothekermangel

Der Weg in die Apotheke könnte in Zukunft etwas weiter werden: Die Bereitschaftsdienste müssen nämlich an das EU-Arbeitszeitgesetz angepasst werden. Nur gibt es dafür nicht genügend Apotheker. Also müssen Kürzungen her.

Bisher haben Apotheker nach einem Nachtdienst am nächsten Tag ganz normal gearbeitet, mit etwas Glück konnten sie auch einige Stunden schlafen. Das geht jetzt nicht mehr, jetzt müssen sie nach einem Nachtdienst 23 Stunden frei haben, sagt Apothekersprecher Jürgen Rzehak: „Das bedeutet, dass in den Apotheken jetzt nach jedem Nachtdienst ein Apotheker fehlt.“

Zähle man das zusammen, komme man auf eine Anzahl gebrauchter Apotheker, die aus dem Arbeitsmarkt nicht gedeckt werden könne: „Es gibt nicht so viele Apotheker am Markt, dass wir diese Lücke schließen könnten.“

Zusätzliche dienstbereite Apotheken

Die Bereitschaftsdienste in der bisherigen Form gab es seit 50 Jahren, so Rzehak. Mittlerweile seien die Menschen aber deutlich mobiler. Konkret heißt das, dass man bisher sechs bis acht Kilometer zur nächsten Apotheke fahren musste. Jetzt sind es zehn Kilometer. Das sei zumutbar, so Rzehak.

Allerdings werde man dann, wenn die praktischen Ärzte Dienstbereitschaft oder Notdienste haben - also am Abend, am Samstagnachmittag oder am Sonntag - zusätzliche dienstbereite Apotheken einschieben. Damit die Wege nicht zu weit werden, sagt Rzehak. Die Informationen sind wie bisher in den Regionalzeitungen, bei den Apotheken selbst und beim Apotheken-Notruf 1455 zu erhalten.