Gute Auftragslage in der Baubranche

Die Vorarlberger Baubranche zeigt sich mit der Auslastung im vergangenen Jahr zufrieden. Dasselbe gilt auch für die Auftragslage im neuen Jahr. Durchwegs positiv ist deshalb auch die Mitgliederbefragung ausgefallen.

Naturgemäß fällt die Einschätzung der Entwicklung in der ersten Hälfte des kommenden Jahres in den einzelnen Sparten unterschiedlich aus, fasste Innungsmeister Peter Keckeis die Ergebnisse der aktuellen Blitzumfrage der Vorarlberger Bauinnung zusammen.

Die allgemeine Auftragssituation beurteilen die heimischen Bauunternehmer mit einem Plus von 7,6 Prozent besser als im Dezember 2015. Optimismus bestimme - wie bereits in den vergangenen Jahren - den Wohnbau mit einem erwarteten Plus von 4,6 Prozent (1. Halbjahr 2016: plus 8,1) und den Sanierungsbereich (plus 7,4 Prozent gegenüber 4,8 Prozent im Vorjahr).

Bauinnung

WKV/Freiberger

v.l.: Günther Ammann (Sprecher der Vorarlberger Immobilienbranche), Thomas Peter (GF der Innung Bau, Wirtschaftskammer Vorarlberg), Peter Keckeis (Innungsmeister Bau, Wirtschaftskammer Vorarlberg)]

Die nachhaltig positiven Impulse für die Bauwirtschaft erklärte Keckeis mit dem allgemeinen Wirtschaftswachstum in Österreichs westlichstem Bundesland. Gebaut wurde 2016 in ganz Vorarlberg, im Tourismus ebenso wie im Wohnbau. Prognostiziert wird 2016 ein Umsatz/ Bauproduktionswert von 624 Mio. Euro. Allerdings hatten sich die Bauunternehmen durch die Flüchtlingssituation deutlich mehr erwartet, räumte der Innungsmeister ein.

Leistbares Wohnen gefordert

Von der Landesregierung forderte Keckeis wirkungsvolle Maßnahmen, damit Wohnen in Vorarlberg „nicht noch teurer“ werde und nannte etwa eine flächenübergreifende Raumplanung und überregionale Konzepte, die nicht allein im Entscheidungsbereich der Bürgermeister lägen. Dadurch sollten die Baunutzungszahlen und Widmungen endlich der Realität in einem Land mit beschränkten Bodenreserven angepasst werden, so der Innungschef.

Im Industrie- und Gewerbebau wird im ersten Halbjahr 2017 ein weiteres Wachstum von vier Prozent (4,4 im Vorjahr) erwartet. Auch der öffentliche Hochbau (minus 0,2 Prozent, Vorjahr -1,7) erweise sich weiterhin als zuverlässiger Auftraggeber, führte Innungsmeister-Stellvertreter Alexander Stroppa aus. Grund zur Sorge bereite hingegen der Tiefbau, der bereits seit Jahren rückläufig ist und auch für 2017 mit einem Rückgang von fünf Prozent die schlechteste Prognose bringe. Hier sei das Land gefordert, die notwendige Infrastruktur zu schaffen - vom Ausbau der Schiene und der Straße bis zur Digitalisierung.

Personalmangel in der Bauwirtschaft

Probleme bereite der Bauwirtschaft zudem die Personalsituation. Viele Unternehmen suchten verzweifelt Mitarbeiter in allen Bereichen - vom Facharbeiter und Spezialisten bis hin zum Hilfsarbeiter und Lehrling. Derzeit beschäftigt die Vorarlberger Bauwirtschaft rund 4.100 Mitarbeiter.