Engpass bei Kindergartenpädagogen

Vorarlberg verzeichnet einen Mangel an ausgebildeten Kindergartenpädagogen. In den letzten fünf Jahren sei der Bedarf um gut ein Drittel gestiegen, heißt es beim Land. Die Hauptgründe dafür seien längere Öffnungszeiten und die zunehmende Anzahl an Spielgruppen.

In Vorarlberg gibt es derzeit 1.200 diplomierte Kindergartenpädagogen. Der stetig steigende Bedarf sowie zahlreiche - unerwartete - Karenzen während des Jahres würden in den Gemeinden jedoch für Engpässe sorgen. Immer öfter müssten die rund 550 Kindergarten-Assistenten im Land deshalb an Randzeiten die Pädagogen ersetzen, sagt Kindergarteninspektorin Margot Thoma. Eine Notlösung, ohne die es nicht mehr funktionieren würde.

An der Kindergartenschule in Feldkirch könnten jährlich an die 50 Maturanten in den Kindergärten starten. Nur etwa die Hälfte davon entscheide sich aber für diesen Berufsweg, sagt Direktor Gerhard Frontull. Der Rest würde meist ins Ausland oder studieren gehen. Die geringe Bezahlung sei nicht mehr ausschlaggebend für den Mangel.

Kindergartenpädagogin mit Kindern am Tisch

ORF

Neue Bildungswege schaffen

Als Lösung soll nun das dreijährige Kolleg dienen. Berufsbegleitend werden dort derzeit 36 Kindergartenpädagogen ausbildet. Nach der dreijährigen Ausbildung sind sie diplomierte Kindergartenpädagogen. Voraussetzung für das berufsbegleitende Kolleg ist die Matura.

Das Land plant nun eine weitere berufsbegleitende Ausbildungsmöglichkeit. Derzeit gebe es Gespräche mit Bund, Schule und anderen Einrichtungen, sagt Kindergarteninspektorin Thoma. Ausbildungsziel sei, Kindergarten-Assistenten zu diplomierten Fachkräften auszubilden. Das Interesse sei groß.

Neuer Name - neuer Lehrplan

Die BAKIP, die Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik, gibt es nicht mehr, die Schule heißt seit 1. September BAfEP - Bildungsanstalt für Elementarpädagogik. Der Grund: Die Schule will mit der gesellschaftlichen Entwicklung mithalten.

Kinder kommen immer früher in den Kindergarten, die Anzahl an Spielgruppen und Kleinkinderbetreuungseinrichtungen steigt stetig - Frühpädagogik wird deshalb immer wichtiger. Im neuen Lehrplan werden außerdem Theorie und Praxis stärker verknüpft. Damit will die Schule den neuen Herausforderungen gerecht werden, sagt Direktor Frontull.