Sterbebegleitung wird ausgebaut

Pro Jahr sterben in Vorarlberg rund 2.800 Menschen. Etwa 400 der Sterbenden benötigen eine intensive Betreuung, sei es auf der Palliativstation oder durch ein Hospiz-Team. Die Angebote werden in den nächsten Jahren ausgebaut.

Die mehr als 200 ehrenamtlichen Mitarbeiter von Hospiz Vorarlberg haben im vergangenen Jahr über 33.000 Einsatzstunden geleistet, um den Betroffenen und den medizinischen Teams beiseite zu stehen.

„Wir wissen von Angehörigen und Betroffenen, dass es sehr viel Sicherheit und Halt gibt in einer doch sehr ungewohnten, sehr beanspruchenden Situation. Aber es gibt, was das mobile Palliativ-Team betrifft, auch Sicherheit für Professionelle. Wir begleiten die Hauskrankenpflege, Hausärzte und Pflegeheime in ihrer Arbeit für Sterbende“, sagt der Leiter der Hospiz-Bewegung Karl Bitschnau.

Mediziner im Zwiespalt

Ärzte werden dazu ausgebildet, den Tod zu verhindern und nicht Sterbende zu begleiten. Laut einer Studie der Grazer Universität ist das ein Zwiespalt, bei dem aber laut Karl Bitschnau nicht der Patient der Leidtragende sein soll. Ein häufiger Fehler in der Vergangenheit sei gewesen, dass man von einer Entweder-Oder-Entscheidung ausgegangen sei. „Dann hat der Patient das Gefühl gehabt, es wird nichts mehr getan. Aber gerade in der Hospiz und Palliativversorgung wird noch sehr viel getan, um ein Leben bis zuletzt zu ermöglichen“, so Bitschnau.

„Hospiz am See“ in Bregenz geplant

In Vorarlberg sind sowohl die Palliativstation am Landeskrankenhaus Hohenems als auch die Hospiz-Bewegung ausgelastet. In den kommenden Jahren werden beide Angebote ausgebaut. Otto Gehmacher, Leiter der Palliativstation Hohenems, bestätigt, dass Anfang 2018 sechs weitere Betten zur Verfügung stehen werden.

Bereits Ende 2017 soll das in der Mehrerau geplante „Hospiz am See“ mit zehn Betten eröffnet werden, sagt Karl Bitschnau. Das mobile Palliativ-Team, das derzeit rund 800 Einsätze pro Jahr absolviert, soll ebenfalls erweitert werden: „Wir sind im Gespräch mit dem Landesgesundheitsfonds, um das Team um den Standort in Bregenz zu erweitern. Das wird wahrscheinlich im Laufe des Jahres 2018 der Fall sein“. Mit dem Ausbau dieser Betreuungseinrichtungen wären dann laut Bitschnau ausreichende Kapazitäten im Land vorhanden.