VCÖ für, ÖAMTC gegen Punkteführerschein

Der Sprecher des Verkehrsclub Österreich, Markus Gansterer, spricht sich für einen Punkteführerschein aus: Beim bestehenden System würden wichtige Delikte ausgespart. Der ÖAMTC reagiert irritiert auf den Vorschlag.

Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ) hat am Donnerstag ein 100-Punkte-Programm vorgestellt, mit dem die Verkehrssicherheit auf Österreichs Straßen verbessert werden soll. Darin enthalten war auch der Vorschlag eines Punkteführerscheins. Verkehrsexperten sind schon längst der Ansicht, dass das derzeit geltende Vormerksystem zu kompliziert und ineffizient ist, weil Massendelikte wie Schnellfahren gar nicht erfasst werden.

Unterstützung für den Vorschlag kommt jetzt auch vom Sprecher des Verkehrsclub Österreich, Markus Gansterer: „Das aktuelle System ist sehr kompliziert und vor allem sind einige Delikte völlig ausgespart.“ Wichtig sei vor allem, dass man auch das Fahren mit Handy am Ohr integriere, bislang werde das nämlich eher als Kavaliersdelikt gesehen, so Gansterer. Es sei aber ein „zunehmendes Problem“ und äußert gefährlich.

ÖAMTC reagiert ablehnend

Auf Ablehnung stößt der Vorschlag hingegen beim ÖAMTC. Jürgen Wagner sagt, das geltende Vormerksystem sei besser geeignet, Hochrisiko-Lenker herauszufiltern, weil bereits beim zweiten Verstoß eine Schulung fällig sei. Und Deutschland habe erst vor kurzem seine Punkteführerschein-Regelung reformiert und weitgehend an das österreichische Modell angepasst.