Revolution in der Krebstherapie

In Vorarlberg sterben jedes Jahr rund 600 Menschen an Krebs. Die Heilungschancen für manche Krebsarten werden allerdings von Jahr zu Jahr besser: Grund dafür sind Immun-Therapien, die auf den einzelnen Patienten zugeschnitten sind.

Eine Krebserkrankung bewirkt, dass das Immunsystem im Körper heruntergefahren wird: Das bösartige Gewebe wird vom eigenen Körper nicht als ausreichend krank eingestuft und bekämpft. Genau hier setzen die neuen Medikamente an, erklärt Alois Lang, Chef-Onkologe am Landeskrankenhaus Rankweil.

Im Zentrum der Methode stehen bestimmte Moleküle, die das Immunsystem wieder aktivieren - im Unterschied zu einer Impfung, bei der dem Körper Antikörper zugeführt werden. Lang spricht in diesem Zusammenhang von einer „Revolution“.

Problem: Hohe Kosten

Diese Moleküle können in der Pathologie mit immunhistochemischen Methoden dargestellt werden, und zwar mit Spezialfärbungen im Tumor, so Lang. Damit könne man die Therapie „viel gezielter, viel effektiver“ gestalten.

Ein Problem sind die Kosten für diese biologischen Substanzen. Noch gibt es keine Einschränkungen, aber langfristig brauche es hier eine neue Basis. Lang fordert Verhandlungen mit der Pharmazeutischen Industrie auf Bundes- und EU-Ebene: „Dort würde ich mir wünschen, dass die pharmazeutische Industrie mehr wissenschaftliche Studien macht und weniger Promotion.“ Sonst sei die Finanzierbarkeit langfristig nicht gegeben.