Kritik an Aus für Nachbarschaftshilfe

Immer mehr Widerstand regt sich gegen die Einstellung der Nachbarschaftshilfe. Auch Landesrat Erich Schwärzler (ÖVP) zeigt kein Verständnis dafür. Das Caritas-Projekt sei ein wichtiger Baustein in der Integration von Asylwerbenden.

Dieses Projekt gebe Asylwerbenden die Möglichkeit, während der Wartezeit auf den Asylbescheid kleine nachbarschaftliche Dienste bei Privatpersonen zu übernehmen und dadurch auch mit der Bevölkerung in Kontakt zu kommen und Deutsch zu lernen, so Schwärzler in einer Aussendung.

Schwärzler will eine Lösung für das Problem, dafür sollen sich Land und Caritas die Arbeitsmodelle in anderen Bundesländern anschauen. Außerdem will er die private Nachbarschaftshilfe auf die Tagesordnung der nächsten Landes-Flüchtlingsreferentenkonferenz setzen.

Rechtliche Rahmenbedingungen fehlen

In einer Aussendung gab die Caritas Vorarlberg bekannt, dass das Sozialministerium das Aus für das Modell der Nachbarschaftshilfe verordnet hat. Das Ministerium sehe das Modell im Konflikt mit den rechtlichen Rahmenbedingungen, damit würden Lohn- und Sozialdumping gefördert - mehr dazu in - Aus für die Nachbarschaftshilfe der Caritas (vorarlberg.ORF.at; 8.7.2016).

Walser: Projekt darf nicht abgedreht werden

„Ein Nachbarschaftshilfe-Projekt, das seit über 20 Jahren ein niederschwelliges Angebot schafft und so Integration jeden Tag lebt, darf nicht einfach abgedreht werden“, reagiert der Grüne Nationalratsabgeordnete Harald Walser auf die Vorwürfe zu Lohndumping und Nichteinhaltung der Arbeitszeitbestimmungen bei dem Projekt Nachbarschaftshilfe der Caritas Vorarlberg.

„Es ist völlig unbestritten, dass Arbeitnehmerrechte unangetastet bleiben müssen“, meint Walser. Trotzdem dürfe dieses Projekt nicht einfach beendet werden. Schon gar nicht aus bürokratischen Gründen, so Walser in einer Aussendung.