Kulturhauptstadt: Städte fällen Grundsatzbeschluss

Die vier Rheintalstädte und die Regio Bregenzerwald wollen sich weiterhin um den Titel der Europäischen Kulturhauptstadt 2024 bewerben. Ein entsprechender Grundsatzbeschluss wurde am Montagabend in Schwarzenberg gefällt.

Es war ein seltenes Spektakel, das sich dem Betrachter am Montagabend im Angelika-Kauffmann-Saal in Schwarzenberg bot: Die Stadtvertreter der Rheintalstädte Bregenz, Dornbirn, Feldkirch und Hohenems traten zusammen, um über die gemeinsame Bewerbung um die Kulturhauptstadt 2024 zu entscheiden. Am Ende fiel der Beschluss fast einstimmig, lediglich fünf Hohenemser Stadtvertreter sprachen sich gegen die gemeinsame Bewerbung aus.

Kulturhauptstadt Bewerbung Region

Udo Mittelberger

Markus Linhart, Bürgermeister von Bregenz; Dieter Egger, Bürgermeister von Hohenems; Andrea Kaufmann, Bürgermeisterin von Dornbirn, Regio-Obmann Guido Flatz und der Feldkircher Bürgermeister Wilfried Berchtold (v.l.n.r.)

Ziel: Dauerhafte Vernetzung der Kulturschaffenden

Mit dem Grundsatzbeschluss können jetzt die Vorbereitungsarbeiten beginnen. Sie sollen etwa zwei Jahre in Anspruch nehmen, 2018 soll der endgültige Beschluss fallen. Dabei gilt es noch viele Fragen zu klären: Etwa jene nach der Bannerstadt, der Finanzierung des Projekts oder der Einbindung weiterer Partner im Rheintal oder den angrenzenden Regionen.

Im Zentrum der Bewerbung soll die dauerhafte Vernetzung der Vorarlberger Kulturbetriebe und Kulturschaffenden stehen, skizzierte der Bregenzer Bürgermeister Markus Linhart (ÖVP) die Ansprüche. Die Bewerbung solle „ein wichtiger Motor für die kulturelle und gesellschaftliche Entwicklung“ in Vorarlberg sein.

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Im Beitrag von Ingrid Bertel sehen Sie Bernhard Amann (Emsige Hohenems), Barbara Schöbi-Fink (ÖVP Feldkirch), Juliane Alton (Grüne Dornbirn), Gebhard Greber (SPÖ Dornbirn), Walter Schönbeck (FPÖ Dornbirn) und Gerald Loacker (NEOS Dornbirn).

Thematische Ausrichtung offen

Noch nicht klar ist allerdings, welche inhaltliche Ausrichtung die Bewerbung haben soll - sie muss erst noch entwickelt werden. Feldkirchs Bürgermeister Wilfried Berchtold (ÖVP) zeigte sich diesbezüglich aber optimistisch. Vorarlberg habe einen „Fundus an kulturellen Höchstleistungen“ anzubieten, zudem könne man auf „innovative Kulturinitiativen“ verweisen.

Um die Bewerbung der vier Städte ist zuletzt eine heftige Diskussion entbrannt. Das Land Vorarlberg lehnte es ab, das Projekt mit rund zehn Millionen Euro zu finanzieren. Die Stadtchefs reagierten ungehalten und kündigten umgehend an, den Prozess weiterverfolgen zu wollen - mehr dazu in Kulturhauptstadt: Bürgermeister geben nicht auf. Zuletzt äußerten sich auch Vorarlberger Kulturschaffende ablehnend - mehr dazu in Kulturhauptstadt: Künstler sind skeptisch.