Jungstörche: 90 Prozent überlebten Kälte nicht
Zu wenig Wärme, zu viel Nässe und Futterknappheit: Unter solchen Verhältnissen wird sogar für robuste Vogelarten wie junge Störche das Dasein zum reinen Überlebenskampf. Nur in Lustenau gab es eine Ausnahme, sagt Ornithologe Alwin Schönenberger, dort haben sieben Junge das widrige Frühjahr überlebt.
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Nässe setzte Jungstörchen zu
Im Beitrag sehen Sie: Walter Niederer, Naturschutzbeauftragter
Der dramatische Verlauf bei Kälte und Nässe sei auch ein Hinweis auf die Situation bei anderen Freibrütern, zum Beispiel bei der Blaumeise. Folgen zwei Jahre ohne Nachwuchs aufeinander, ist der Bestand höchst gefährdet, sagt Schönenberger.
Bestand heuer nicht gefährdet
Für Störche sind die Bedingungen im Unterland ohnedies schwierig, erläutert Walter Niederer vom Rheindeltahaus. Die Niederschlagsmenge sei fast dreimal so hoch wie wenige Kilometer entfernt am deutschen Ufer. Mit 40 Brutpaaren in diesem Jahr sei der Bestand aber keineswegs gefährdet.
Auch die Schweiz beklagt Ausfälle bei Jungstörchen
Auch in der benachbarten Schweiz hatten die Jungstörche heuer mit der Nässe zu kämpfen. Wegen dem nasskalten Wetter in den letzten Wochen sind in der Schweiz etwa 60 Prozent der Jungstörche gestorben. In manchen Gebieten, wie beispielsweise im Züribiet, verendeten sogar 100 Prozent der Jungstörche, heißt es im Online-Artikel des Schweizer Tagblatts. Trotz der großen Verluste sei die Lage aber nicht katastrophal, so Peter Enggist, Geschäftsführer des Vereins Schweizer Storch. Zwei Jahre zuvor habe praktisch kein Jungstorch das Frühjahr überlebt.
Reto Zingg, Präsident des Vereins Rheintaler Storch, ist trotz der Ausfälle überzeugt, dass der viele Regen auch sein Gutes hat. Dank der stehenden Wasserflächen in Äckern und Wiesen sei das Nahrungsangebot für die Störche ideal. So haben sie laut Zingg nun reichlich Futter, das die Jungvögel schnell wachsen lässt - mehr dazu in: Viele Störche haben Nässe nicht überlebt.