Finanzpolizei kontrollierte Vogewosi-Baustelle

Die Finanzpolizei hat eine Großbaustelle der Vogewosi in Höchst kontrolliert. Das berichtet die Wirtschaftspresseagentur.com. Im Visier stand demnach nur das deutsche Trockenbau-Unternehmen Ausbau Bohn. Die Firma war längere Zeit bei Vogewosi gesperrt.

Die Kontrolle ereignete sich laut Wirtschaftspresseagentur auf der Baustelle für das neue Pflegeheim Rheindelta in Höchst. Dabei handelt es sich um eine Baustelle der im öffentlichen Besitz stehenden gemeinnützigen Wohnbaugesellschaft Vogewosi.

Im Visier der Behörden seien allerdings nur jene Arbeiter gewesen, die als Trockenbauer beziehungsweise im Auftrag des deutschen Trockenbau-Unternehmens Ausbau Bohn gearbeitet haben. Von der Finanzpolizei gab es auf Anfrage keine Informationen zu dieser Kontrolle.

Bohn bestätigt Kontrolle

Rico Bohn, Geschäftsführer der Ausbau Bohn GmbH, bestätigte auf Anfrage der Wirtschaftspresseagentur, dass es eine Kontrolle dieser Baustelle durch die Finanzpolizei gegeben habe. Wie viele Leute seines Unternehmens auf dieser Baustelle zum Zeitpunkt der Kontrolle beschäftigt gewesen sind, wisse er nicht. Es sei niemand von der Baustelle mitgenommen worden und es sei niemand verhaftet worden, wird Bohn zitiert.

Ob nach der Kontrolle die gleichen Handwerker für Bohn vor Ort tätig waren oder ob es einen Wechsel gegeben hat, wisse er nicht, so Bohn. Er kenne nicht im Detail die Entscheidungen seiner Subunternehmer.

Bohn: „Wissen nicht, was uns vorgeworfen wird“

Nach Angaben von Bohn gibt es derzeit kein offizielles Verfahren gegen sein Unternehmen im Zuge dieser Kontrolle. Man habe bei der Bezirkshauptmannschaft Akteneinsicht gefordert, diese sei aber ohne Angabe von Gründen verwehrt worden. Aus diesem Grund wisse er derzeit nicht, was seinem Unternehmen konkret bei dieser Baustelle vorgeworfen wird, so Bohn.

Bohn war Bestbieter bei Ausschreibung

Auf Anfrage der Wirtschaftsagentur bestätigt Vogewosi-Bauleiter Alexander Pixner die Kontrolle der Baustelle durch die Finanzpolizei am 18. Februar 2016. Die Kontrolle habe sich ausschließlich auf Bohn-Handwerker konzentriert. Was den Handwerkern oder der Firma Bohn vorgeworfen wird, wisse er nicht.

Bohn habe die Ausschreibung der Trockenbauarbeiten im März 2015 als Bestbieter gewonnen, so Pixner. Der vorliegende Angebotsspiegel zeige, dass Bohn mit einer Angebotssumme von rund 402.000 Euro um 17 Prozent günstiger war als der Zweitgereihte und um fast 30 Prozent als der Drittgereihte.

Vogewosi: „Als unbedenklich eingestuft“

Da die Preisunterschiede so deutlich gewesen seien, habe die Vogewosi eine vertiefende Angebotsprüfung durchgeführt, so Pixner. Dabei sei die Glaubwürdigkeit der Preise nachgewiesen worden und die Sache sei als unbedenklich eingestuft worden. Das Vergabegesetz lasse hier keinen Spielraum.

Bohn war bei Vogewosi gesperrt

Pixner bestätigt jedoch im Gespräch mit der Wirtschaftspresseagentur, dass Ausbau Bohn im Vorjahr bei der Vogewosi auf Beschluss des Bauausschusses für mehrere Monate gesperrt gewesen sei. Grund dafür sei die Subunternehmer-Problematik gewesen.

Mit Anfang 2016 habe man die Sperre wieder aufgehoben, so Pixner. Unter der vertraglich vereinbarten Bedingung, wonach Bohn auf Vogewosi-Baustellen nur eigenes Personal beschäftigen dürfe und keine Subunternehmer mehr. Als öffentliches Unternehmen habe man eine besondere Veranwortung, dass alle arbeitsrechtlichen Bestimmungen eingehalten werden.