Illegal entsorgter Müll: „Nicht viel Ersparnis“

Dem Lustenauer Abfallentsorger Häusle wird vorgeworfen, dass er 400 Kubikmeter Plastikmüll illegal auf dem eigenen Gelände vergraben haben soll. Viel Geld dürfte sich Häusle damit nicht erspart haben, heißt es aus der Abteilung Abfallwirtschaft des Landes.

Es handle sich bei den in einem Erdwall entsorgten Abfällen um Gärreste aus der Trockenvergärungs-Anlage, darin hätten sich Kunststoff-Anteile befunden, sagt Harald Dreher, Leiter der Abteilung Abfallwirtschaft beim Amt der Landesregierung. Die Kunststoff-Anteile bestünden vor allem aus grünen Sammelsäcken. Das illegal vergrabene Material müsste eigentlich getrocknet, in die Schweiz gebracht und dort verbrannt werden, so Dreher.

Riesige Summen dürfte sich Häusle mit dem Vergraben der Abfälle nicht erspart haben, sagt Dreher: Er rechne mit einer fünfstelligen Ersparnis von 40.000 bis 60.000 Euro. Dieses Einsparungspotenzial sei für ein Unternehmen in der Größe der Firma Häusle nicht allzu groß.

Verfahren könnte fünfstellige Strafe bringen

Die Behörde hat nach Bekanntwerden der Vorwürfe - sicherheitshalber, wie Dreher sagt - auch die Staatsanwaltschaft informiert, die nun wegen „fahrlässiger Beeinträchtigung der Umwelt“ ermittelt. Ein Schuldspruch wegen dieses Deliktes kann eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr nach sich ziehen.

Die Abteilung Abfallwirtschaft habe aber auch ein Verwaltungsstrafverfahren eingeleitet, sagt Dreher. Dieses Verfahren könnte - je nachdem, wie es ausgeht - Häusle einen fünfstelligen Betrag kosten.

Statistische Häufung von Bränden

Den Eindruck, dass die Feuerwehr in den vergangenen Jahren relativ häufig zu Häusle musste, da es öfter brannte, bestätigt Dreher. Es sei seit zwei Jahren zu einer statistischen Häufung von Bränden gekommen. Die Behörde hätte jeden einzelnen Fall untersucht, gemeinsam mit der Brandverhütungsstelle. Als plausibelste Erklärung für die Brände sei jeweils „Selbstentzündung“ anzunehmen, nicht etwa, dass Häusle mit veralteten Anlagen arbeiten würde. Auch die Versicherung hätte die Theorie „Selbstentzündung“ akzeptiert, sagt Dreher.

Häusle Abfall illegal entsorgt

Abteilung Abfallwirtschaft

Abfälle wurden in einem Erdwall gefunden.

Entsetzen und Zerknirschung nach Vorwürfen

Der Lustenauer Bürgermeister Kurt Fischer (ÖVP) reagierte entsetzt auf die Vorwürfe, der neue Häusle-Geschäftsführer Thomas Habermann zerknirscht. Die Behörden ermitteln. Mehr dazu in Anzeige: Illegale Mülldeponie bei Häusle.