Bettelverbot zeigt Wirkung - Ausnahme Dornbirn

Die Städte Bregenz, Bludenz und Dornbirn haben im November und Dezember sektorale Bettelverbote erlassen. Während sich die Situation in Bludenz und der Landeshauptstadt gebessert hat, hat es Dornbirn mit neuen Bettlern zu tun.

In Bludenz zeige das Bettelverbot bereits seine Wirkung, sagt Bürgermeister Josef „Mandi“ Katzenmayer (ÖVP). Die Bettler seien jetzt in anderen Gemeinden, in der Stadt gebe es nur noch einzelne - „aber das haben wir im Griff“.

Ermahnungen trotzdem notwendig

Auch der Bregenzer Bürgermeister Markus Linhart (ÖVP) ist mit der Entwicklung seit dem Erlass des Bettelverbots bei Veranstaltungen und an Markttagen zufrieden. Jetzt habe man die Möglichkeit, auf „rechtlich fundiertem Boden“ dann einzugreifen, wenn die Anstandsregeln missachtet würden.

Dass trotzdem immer wieder Ermahnungen notwendig sind, bestätigen sowohl Linhart als auch Katzenmayer. In Feldkirch wird derzeit an einer Verordnung für das Bettelverbot gearbeitet, sie soll am 8. März in der Stadtvertretung vorgelegt werden.

Dornbirn: Neue Armutsreisende

In Dornbirn scheint die Situation anders zu sein. Laut Stadtamtsdirektor Hanno Ledermüllner hat sich die Situation zunächst ein wenig entspannt, mittlerweile seien aber wieder neue Armutsreisende gekommen.

Sie hätten Probleme, sich an die Regeln und Vereinbarungen zu halten, weil sie sie nicht kennen würden. Man sei daher bemüht, nicht gleich zu strafen, aber dennoch darauf hinzuweisen, dass gerade das Betteln mit Kindern nicht gehe.

Sicherheitswachen ständig gefordert

Die Sicherheitswachen seien rund um die Uhr gefordert, sagt Ledermüllner. Er erklärt sich die Situation in Dornbirn vor allem auch damit, dass sich ein Teil der Notschlafstellen für die Bettler im Kaplan Bonetti-Haus befindet.

Den anderen Teil der insgesamt 50 Notschlafstellen stellt die Caritas Vorarlberg zur Verfügung. Seit deren Einrichtung Anfang Dezember sind alle 50 Schlafstellen durchgehend besetzt, bestätigt Michael Natter von der Caritas. Die Notschlafstellen stehen noch bis Mitte April zur Verfügung.

Betteln mit Kindern verboten

Bregenz, Bludenz und Dornbirn hatten die sektoralen Bettelverbote im vergangenen Jahr erlassen, um das Problem des aggressiven Bettelns in den Innenstädten in den Griff zu bekommen. Auch der Vorarlberger Landtag zog mit und verbot das Betteln mit Kindern - mehr dazu in Landtag beschließt Bettelverbot mit Kindern.