Bludenz: Katzenmayer bleibt Bürgermeister

Josef „Mandi“ Katzenmayer (ÖVP) bleibt Bürgermeister von Bludenz. Der Amtsinhaber erhielt bei der Wiederholung der Bürgermeister-Stichwahl am Sonntag 54,56 Prozent der Stimmen, Herausforderer Mario Leiter (SPÖ) unterlag damit deutlich.

3.389 Bludenzer stimmten für Katzenmayer. Für Leiter entschieden sich 2.823 Wähler, das sind 45,44 Prozent der Stimmen. Der Abstand zwischen den beiden Kandidaten betrug damit 566 Stimmen - ein deutlicher Unterschied zur Stichwahl am 29. März, als Katzenmayers Vorsprung nur 27 Stimmen betrug. Im März entfielen auf Katzenmayer 3.292 Stimmen (50,21 Prozent), auf Leiter 3.265 Stimmen (49,79 Prozent).

Die Wahlbeteiligung ist im dritten Wahlgang des Jahres allerdings zurückgegangen. Sie lag Ende März bei 63,8 Prozent, am 20. Dezember betrug sie 60,42 Prozent. 749 Wahlkarten wurden vor der Stichwahl ausgegeben. Vor der Wahl am 29. März waren es insgesamt 1.175 Wahlkarten.

Katzenmayer will ganze Periode durchziehen

Katzenmayer, seit 2005 Bludenzer Bürgermeister, sagte nach Bekanntwerden des Wahlergebnisses gegenüber dem ORF, er freue sich – das Wahlergebnis sei „ein feines Gefühl“, so könne man gut weiterarbeiten. Zudem bekräftigte er, die ganze Periode Bürgermeister bleiben zu wollen: Das habe er zugesagt, und er freue sich darauf.

Was genau der Grund für den Stimmenzuwachs gewesen sei, wisse er nicht – der Wahlkampf sei gut gelaufen, man habe es nicht übertrieben, und: „Des was i bin, des bin i.“ Er bedanke sich für das Vertrauen der Wähler. Jenen, die ihn nicht gewählt hätten, wolle er zeigen, dass er gemeinsam mit den anderen Fraktionen Bludenz in Zukunft weiterbringe. Dass eine gute Zusammenarbeit möglich sei, habe man ja schon seit der Wahl im März bewiesen, nun wolle man auf sachlichem Kurs bleiben.

Leiter: „Möglicherweise zu charmant“

Stadtpolizist Mario Leiter bleibt damit Bludenzer Vizebürgermeister. Von Enttäuschung wolle er gar nicht reden, sagte er gegenüber dem ORF Vorarlberg, er denke „wählerzentriert“: Wenn die Wähler so entschieden hätten, würden sie eben wollen, dass er Stadtpolizist bleibe und weiter hauptberuflich für die Sicherheit in Bludenz sorge. Daneben freu er sich darauf, sich seinen spannenden Ressorts als Stadtrat und dem Amt des Vizebürgermeisters widmen.

Er habe im Wahlkampf alles gegeben und habe sich nichts vorzuwerfen. Möglicherweise habe die ÖVP grüne und blaue Wähler zu sich ziehen können, möglicherweise sei er auch etwas „zu charmant“ gewesen – er habe Rückmeldungen erhalten, dass er „mehr angreifen“ hätte sollen und „wirklich alles auf den Tisch legen“. Er sei aber der Ansicht, man sollte einander auch nach der Wahl noch in die Augen schauen können, und er sei froh, dass nach dem Wahlkampf kein Scherbenhaufen bleibe.

Sieg für Herausforderer Egger in Hohenems

In Hohenems, wo ebenfalls wegen Rechtswidrigkeiten bei der Wahlkartenausgabe im März die Wahl im Dezember wiederholt werden musste, siegte Herausforderer Dieter Egger (FPÖ) gegen den seit 2004 amtierenden Bürgermeister Richard Amann (ÖVP). Egger erhielt 55,75 Prozent der abgegebenen Stimmen. Mehr dazu in Blauer Rauch in Hohenems: Sieg für Egger.

Der „Nicht-Wahlkampf“, der keiner war

Den Wahlen vorangegangen ist ein Wahlkampf, der - adventsbedingt - als „Nicht-Wahlkampf“ ausgerufen worden war. Auf auffällige Plakate und Transparente wurde verzichtet, stattdessen zeigten sich die Bürgermeister-Anwärter auf öffentlichen Veranstaltungen wie Adventmärkten. Lesen Sie mehr in Bludenz und Hohenems haben die Wahl.

Verboten ist bei dieser Wahl erstmals in Österreich der Zutritt von Fotografen und Journalisten ins Wahllokal - die beiden Städte wollen es mit dem Gemeindewahlgesetz diesmal ganz genau nehmen. Lesen Sie mehr in Österreich-Premiere: Fotoverbot im Wahllokal.