Lebensmittel-Riesen warnen vor TTIP
Spar-Chef Gerhard Drexel sieht in TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnership) eine große Gefahr. So seien in den USA mehr als 1.300 Chemikalien erlaubt, die in der Europäischen Union längst verboten sind - wie beispielsweise Asbest. Zudem könnten durch TTIP auch hochgiftige Pestizide leicht verbreitet werden. Nahrungsmittel wie Äpfel oder Birnen dürfen laut Drexel in Amerika immer noch damit behandelt werden und gelangen durch TTIP ganz leicht auf den europäischen Lebensmittelmarkt.
Bernhard Ölz, Geschäftsführer des gleichnamigen Backwarenherstellers, fürchtet durch TTIP eine Marktverzerrung. Im Schnitt isst jeder Österreicher 70 Kilogramm Getreide- und Mehlerzeugnisse pro Jahr. Dieser Wert ist seit Jahren unverändert. Ist der Markt künftig für alle offen, werde sich das Angebot deutlich erhöhen, ohne jegliche Rücksicht auf Preis, Qualität und Herstellung.
Verhandlungen seit 2013
Das Transatlantische Freihandelsabkommen (Transatlantic Trade and Investment Partnership, TTIP) wird seit Juli 2013 zwischen Vertretern der Europäischen Kommission und der US-amerikanischen Regierung ausgehandelt. Ziel ist der Abbau von Handelshemmnissen zwischen den teilnehmenden Staaten. Kritiker fürchten jedoch die Absenkung geltender Standards, etwa im Umwelt-, Gesundheits- oder Sozialbereich. Die Verhandlungsführung wird von vielen Seiten als intransparent wahrgenommen.
Links:
- Kontroverse um TTIP geht weiter (vorarlberg.ORF.at, 28.9.2015)
- Verlust der Sozialstandards durch TTIP? (vorarlberg.ORF.at, 9.7.2015)
- Burtscher hofft auf baldigen TTIP-Abschluss (vorarlberg.ORF.at, 31.1.2015)