Warum die Auwälder so wichtig sind
In der Nähe von kleineren und größeren Flüssen gedeihen Auwälder am besten. Pflanzen und Tiere, die auf diese Dynamik, also auf regelmäßige Überflutungen angewiesen sind, finden hier den idealen Lebensraum. Aber nicht nur als Lebensraum, auch als Hochwasserschutz sind die Auwälder wichtig.
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Auwälder gehen zurück
Die Auwälder in Vorarlberg gehen zurück - und das trotz ihrer großen Bedeutung als Lebensraum und für den Naturschutz.
Bei Hochwasserspitzen funktionieren sie nämlich wie ein Schwamm. Biologe Markus Grabher unterstreicht vor allem die Bedeutung der Auwälder als Retentionsraum: Hochwässer können hier fast keinen Schaden ausrichten. So halten die Auwälder Wasser zurück und verlangsamen den Wasserzufluss.
Viele Flächen stehen nicht mehr zur Verfügung
Doch die großen Auen an der Ill und im Rheintal sind längst verbaut. Eine Studie im Auftrag des Naturschutzrates zeigt die wenigen Restflächen im Klostertal, Montafon, Walgau und Rheintal. Nach dem Hochwasser von 2005 hat ein Umdenken stattgefunden: Auwald ist Hochwasserschutz. Und auch eine EU-Richtlinie stellt den Auwald unter Schutz.
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Katharian Lins im Studiogespräch
Naturschutzanwältin Katharina Lins mahnt im „Vorarlberg heute“-Studiogespräch zu einem sorgsamen Umgang mit den Auenwäldern.
Das Problem: Auwald ist meist Privateigentum. Grabher sagt, dass sich die Diskussionen mit den Eigentümern oft schwierig gestalten. Heutzutage werden ehemalige Auwälder als landwirtschaftliche Flächen oder als Siedlungsgebiet genutzt, auch Teile der A 14 würden durch ehemalige Auwälder führen. Deswegen würden viele Flächen, die für eine Renaturierung notwendig wären, heute gar nicht mehr zur Verfügung stehen, so Grabher.
Fünf Millionen Euro für Aufforstung
An der Ill in Nüziders werden in den kommenden zwei Wintern mit viel Aufwand und hohen Kosten Hochwasserschutzbauten aus den 1970er Jahren zurückgebaut. Fünf Millionen Euro werden investiert, um Wiesen wieder zu Auwald aufgeforstet. Laut Martin Netzer von der Abteilung Wasserwirtschaft des Landes wurden allein im Walgau 80 Prozent der Flächen verloren, die früher von einem Fluss beansprucht wurden. Teilweise seien die Flächen verkauft worden und müssten jetzt wieder teuer zurückgeholt werden.