Bludenz genehmigt Millionenprojekte

Bludenz will in den nächsten Jahren mehrere Millionen Euro in den Bau eines Eissportzentrums und die Generalsanierung des Freibades „Val Blu“ investieren. Am Donnerstagabend gab die Stadtvertretung grünes Licht.

In Bludenz-Hinterplärsch soll eine neue Kunsteisbahn gebaut werden. Dort besteht seit 1967 eine Natureisbahn, die heute nicht mehr dem Standard einer modernen Ausbildungsstätte entspricht. Man habe das neue Projekt mehrere Jahre durchleuchtet, so Bürgermeister Josef Katzenmayer (ÖVP). Wenn man jetzt sehe, wie sich das Klima insgesamt geändert habe, sei die Investition sicher richtig. Durch eine neue Bauweise sollen Bau- und Betriebskosten erheblich gesenkt werden.

Die Debatte zur Kunsteisrodelbahn war hitzig. Rund 6,6 Millionen Euro soll die Anlage kosten. Da die Stadt Bludenz nur ein Sechstel davon übernehmen muss, ist sie weder Errichter noch Betreiber der Bahn.

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Millionenprojekte in Bludenz

Die Bludenzer Stadtvertretung hat am Donnerstag über zwei Großprojekte entschieden: Den Bau eines Eissportzentrums und die Sanierung des Freibades „Val Blu“.

Österrreichischer Rodelverband steigt ein

Der österreichische Rodelverband erklärte sich bereit, die Kunsteisbahn 15 Jahre lang auf eigenes Risiko zu betreiben. Präsident Michael Bielowski betonte, die günstige geografische Lage von Bludenz. Bludenz sei als Trainingsstätte für Sportler anderer Nationen geeignet - etwa aus Italien, der Schweiz, Liechtenstein oder Süddeutschland. Die Lage, in Verbindung mit einem funktionierenden Rodelverein, spreche für Bludenz.

Grüne lehnen Kunstrodelbahn ab

Die Bludenzer Grünen betonen, es sei abzusehen gewesen, dass die Großparteien dem Antrag auf Volksabstimmung zur Kunsteisrodelbahn keine Chance geben würden. "Klar ist, dass wir das Projekt weiterhin ablehnen“, so Klubobmann der Offenen Liste Bludenz, Wolfgang Maurer. Aufgrund des Respekts und der Wertschätzung gegenüber der Vereinsarbeit hätten man den Antrag auf Volksabstimmung zurückgezogen.

"Angesichts der schwierigen Finanzlage der Stadt setzten wir unsere Prioritäten anders. Für uns haben dringend notwendige Investitionen in die Schulen und Kindergärten eindeutig Vorrang“, betont Bildungsstadträtin Karin Fritz von der Offenen Liste Bludenz. Die Berechnungen seien allzu optimistisch zum Betrieb der Kunsteisrodelbahn, heißt es abschließend.

Freibad erst 2017 wieder zugänglich

Das zweite Bauprojekt, das die Stadtkasse millionenschwer belasten wird, ist die Generalsanierung des Freibades „Val Blu“. Die Wasseraufbereitungsanlage ist 55 Jahre alt und konnte heuer nur noch mit viel Glück und Einsatz des Technikteams über die Saison gerettet werden.

Kostenschätzungen lagen zuletzt zwischen vier und siebeneinhalb Millionen Euro - mehr dazu in Freibad soll nun doch saniert werden. Die Stadtvertretung fällte einstimmig den Grundsatzbeschluss für den Bau des Freibades. Das Freibad wird erst 2017 wieder eröffnet.