Illegale Welpen: Tierärzte müssen anzeigen
Bei einer gemeinsamen Veranstaltung hätten sich Vorarlbergs Tierärzte darauf geeinigt, dass Hundehalter, die mit illegal ins Land gebrachten Hunden ohne Papiere in die Praxen kommen, künftig beim Amtstierarzt angezeigt werden, so Tierärztekammer-Präsident Hannes Kohler im ORF Radio Vorarlberg-Interview.
Wenn es offensichtlich sei, dass es um illegale Welpen handelt, müsse der Amtstierarzt verständigt werden, sagt Kohler. Dazu seien die Tierärzte gesetzlich verpflichtet, ansonsten würden sie sich selbst strafbar machen.
Schwer kranke und verhaltensgestörte Hunde
Ab sofort wird nach Angaben von Kohler jeder Hund ohne Herkunftsnachweis angezeigt. Alleine in den vergangenen drei Wochen seien 15 Fälle angezeigt worden. Über die Ferienzeit hätte die Zahl illegal importierter Welpen massiv zugenommen, so Amtstierarzt Erik Schmid. Tierärzte würden von schwer kranken oder verhaltensgestörten Hunden berichten.
Stammen die betroffenen Hunde aus einem Land mit Tollwut, werden sie zurückgeschickt und dürfen erst dann wieder eingeführt werden, wenn sie im Herkunftsland geimpft und gechipt wurden und der Nachweis erbracht wird, dass das Tier garantiert tollwutfrei ist. Europa sei seit Jahrzehnten frei von Tollwut, es wäre makaber, würde man auf diese Weise die Tollwut wieder ins Land zurückholen, so Schmid. Diese Krankheit ist für Mensch und Tier gefährlich.
Besitzer reiste mit Hund wieder in Türkei zurück
Alle Kosten, die dadurch entstehen, muss der Hundehalter zahlen. Er kenne einen Vorarlberger, der einen illegalen Hund aus der Türkei mitgebracht habe, so Kohler. Der Besitzer sei nun wieder mit dem Tier in die Türkei zurückgereist, um alle Anforderungen für einen legalen Import zu erfüllen.
Dieses Element ist nicht mehr verfügbar
ORF Vorarlberg-Redakteurin Verena Längle hat mit den Tierärzten Hannes Kohler und Erik Schmid gesprochen.
Link:
- Illegale Hundewelpen aus Rumänien (vorarlberg.ORF.at; 22.7.2015)