Frühpensionen: „Überforderung der Lehrer“

Die zahlreichen Frühpensionierungen bei Landeslehrern sind für Gewerkschafter Franz Bickel ein Spiegelbild der Belastungen in diesem Beruf. Die Lehrer seien größtenteils überfordert, sagt Bickel im ORF Radio Vorarlberg-Interview.

Von 2008 bis 2013 haben in Vorarlberg drei Landeslehrer bis 65 Jahre gearbeitet, 410 wurden in diesem Zeitraum pensioniert. Das heißt, nur 0,3 Prozent sind regulär in Pension gegangen. Fast 73 Prozent fielen unter die Hacklerregelung. Diese Tatsache hat der Bundesrechnungshof am Mittwoch kritisiert.

„Zusätzliche Belastung durch Neue Mittelschule“

Die Lehrer seien größtenteils überfordert, da die nötigen und seit langem geforderten Rahmenbedingungen fehlen würden, sagt Franz Bickel, Vorstandsmitglied der Unabhängigen Bildungsgewerkschaft, gegenüber Radio Vorarlberg. Der Trend sei österreichweit derselbe, in Vorarlberg hätte aber die Einführung der Neuen Mittelschule zusätzliche Belastungen gebracht. Man müsse deshalb mehr Begleitpersonal wie Sozialarbeiter und psychologische Dienste einstellen, fordert Bickel.

In den nächsten Jahren werde es aufgrund anderer gesetzlicher Bestimmungen weniger Frühpensionierungen geben, so Bickel. Die Hacklerregelung sei gefallen und die Korridorpension sei mit vielen Abschlägen belegt.

„Möglichkeit von Supervision“

Das Land habe schon bisher für zusätzliche Lehrer Geld aufgewendet, so Schullandesrätin Bernadette Mennel (ÖVP). Sie hätten auch die Möglichkeit, Supervision oder Coaching in Anspruch zu nehmen.

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