Arbeitsmarkt offen für Flüchtlinge

Anerkannte Flüchtlinge müssen in den Arbeitsmarkt integriert werden. Arbeitsmarktservice (AMS), Wirtschaftskammer, Caritas und Land vereinbarten dazu Maßnahmen. AMS-Leiter Anton Strini vom AMS sieht kein Problem für den Arbeitsmarkt.

Nach der Genfer Konvention seien Flüchtlinge allen anderen Jobsuchenden gleichgestellt, sagte Strini. Er sieht darin zwar eine Herausforderung, von einem „Problem“ oder gar „Asylnotstand“ sei man in Vorarlberg aber weit entfernt. Die Zahl von Konventionsflüchtlingen unter Arbeitssuchenden sei verschwindend gering.

Befürchtungen, wonach 13.000 Arbeitslose mit Flüchtlingen auf dem Arbeitsmarkt konkurrieren müssen, trat Strini klar entgegen. Zum einen sei der Arbeitsmarkt einer hohen Dynamik unterworfen. Pro Monat wechselten 3.000 Menschen in Vorarlberg den Job. Wenn nun jeden Monat 35 Flüchtlinge dazukämen, fiele das nicht ins Gewicht, erläuterte Strini.

Beschäftigung gestiegen

Strini verwies außerdem auf die gestiegene Beschäftigung in den letzten drei Jahren. Von 2011 bis 2014 seien rund 6.000 Dienstverhältnisse dazugekommen. Zwei Drittel seien mit Ungarn, Rumänen und weitern EU-Ausländern besetzt worden, ein Drittel mit Österreichern. Rund 500 anerkannte Flüchtlinge sind derzeit beim AMS als arbeitssuchend vorgemerkt. Bis Ende des Jahres rechnet Strini mit weiteren 400.

Andrerseits entstehe auch keine Konkurrenz im Bereich der Hilfstätigkeiten. Syrische Flüchtlinge seien gut ausgebildet, sprächen allerdings kaum Deutsch. Deshalb würden sie zunächst in Deutsch unterrichtet und später in Qualifizierungskursen für den Arbeitsmarkt fit gemacht. Strini denkt an Jobs im Tourismus, in der Reinigungsbranche und als Lkw-Fahrer.

„Flüchtlinge oft hoch qualifiziert“

Die Caritas nimmt eine Vorababklärung der Qualifikationen von syrischen Flüchtlingen vor. 40 Prozent haben Matura oder ein abgeschlossenes bzw. abgebrochenes Studium, 50 Prozent übten Berufe im Handel, Gewerbe oder Tourismus aus, und zehn Prozent sind Arbeiter.

Unter syrischen Flüchtlingen befinde sich der eine oder andere Bauingenieur, der in Dubai Großbauten betreut hat, heißt es. Strini sprach von Einzelfällen, die in Firmen, deren Geschäftssprache Englisch ist, sofort eingesetzt werden können. In vielen Fällen sind allerdings Deutschkenntnisse Voraussetzung, und diese fehlten. Deshalb haben Land und AMS das Angebot an Deutschkursen intensiviert. Flüchtlinge sollen auf A2-Niveau gebracht werden. Das nimmt laut Caritas mindestens ein Jahr in Anspruch. Mittelfristig gebe es dann auch entsprechende Arbeitsplätze, meinte Strini.

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