Diözese gegen Fortpflanzungsmedizingesetz

Der Pastoralamtsleiter der Diözese Feldkirch Walter Schmolly lehnt das geplante neue Fortpflanzungsmedizingesetz ab. Mit Blick auf die Unantastbarkeit der Würde jedes menschlichen Lebens handle es sich um einen gesellschaftlichen Dammbruch.

Im Februar 2015 soll die Novelle zum Fortpflanzungsmedizingesetz in Kraft treten, das auch die Eizellenspende, die Samenspende Dritter bei der In-vitro-Fertilisation und beschränkte Präimplantationsdiagnostik bringt. Die Katholische Kirche stößt sich vor allem an der vorgesehenen Möglichkeit, in bestimmten Fällen einen Embryo vor der Einpflanzung in den Mutterleib auf genetische Schädigungen untersuchen zu können.

„Schwer überschaubare Risiken“

Mit Blick auf die Unantastbarkeit der Würde jedes menschlichen Lebens von der Befruchtung bis zum Tod, unabhängig davon, ob es in unsere Schemen passt oder nicht, sei das ein No-Go, ein gesellschaftlicher Dammbruch, sagt Schmolly im Samstaginterview von Radio Vorarlberg.

Es dürfe dem menschlichen Leben gegenüber keine Selektionslogik geben, so Schmolly. Es könne nicht jemand entscheiden, welches menschliche Leben für wen zumutbar ist. Damit würden grundlegende Werte, die für eine Gesellschaft substantiell sind, verletzt und Risiken geschaffen, die schwer überschaubar seien.

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Das Interview mit Walter Schmolly führte ORF Radio-Vorarlberg-Redakteur Georg Fabjan

Schmolly beurteilt Islamgesetz positiv

Das neue Islamgesetz wird von Schmolly positiv beurteilt. Er habe Verständnis dafür, dass der Staat in Zeiten von IS und Al-Kaida versucht, den Einfluss aus dem Ausland bestmöglich zu unterbinden, so Schmolly. Es sei aber kritisch, ein Misstrauen gegenüber Muslimen aufzubauen. Alle, insbesondere auch die Kirche, habe die Verantwortung, das Vertrauen zu halten.

Der Islam sei im Kern keine Religion der Gewalt und schon gar nicht seien die vielen tausenden Muslimen in Österreich gewalttätig, sagt Schmolly.