Breite Front gegen Messepark-Erweiterung

Der Widerstand gegen die geplante Messepark-Erweiterung und vergleichbare Projekte wird größer. Wie die Wirtschaftspresseagentur berichtet, äußern sich selbst Wirtschaftskammer-Vertreter kritisch zu dem Projekt.

Schon in der Vorwoche hatte die Regio Bregenzerwald eine Petition an die Landesregierung gerichtet hat, wonach keine neuen, großflächigen Verkaufsflächen-Widmungen außerhalb von Orts- oder Stadtzentren mehr zugelassen werden sollen. Jetzt formiert sich auch bei anderen Interessenvertretern aus der Wirtschaft Widerstand.

WKV-Präsident Manfred Rein befürwortet im Gespräch mit der Wirtschaftspresseagentur.com zwar Umbau- und Modernisierungsvorhaben im Messepark. Eine Erweiterung lehnt er aber ab: „Eine Erweiterung der Verkaufsflächen über die bestehende Widmung hinaus wird es mit mir nicht geben. Das wird gut begründbar abgelehnt und so wird auch unsere Stellungnahme ausfallen“, so Rein. Der Messepark habe ohnehin 700 Quadratmeter gewidmete Verkaufsfläche, die er nicht nutze. Gestatte man jetzt die Erweiterung, würden auch andere Projektbetrieber Ansprüche erheben: „Das wäre ein regelrechter Dammbruch.“

Auch Sagmeister dagegen

Gebhard Sagmeister, Spartenobmann Handel in der WKV, plichtet ihm bei. Ein Erweiterung in dem kolportierten Umfang sei nicht notwendig: „Schon jetzt ist das Ungleichgewicht zwischen Einkaufszentren und Handelsgeschäften im Ortszentrum in Vorarlberg sehr stark, aber mit dieser Erweiterung wird es unerträglich. Das ist keine gesunde Strukturausgewogenheit mehr.“ Aus der vor einigen Monaten vorgestellten CIMA-Einzelhandelsstudie gehe hervor, dass es in Dornbirn keinen Bedarf an weiteren Verkaufsflächen gebe. Schon jetzt seien 76 Prozent der Verkaufsflächen außerhalb des Stadtzentrums.

Neben der Regio Bregenzerwald hat auch die Regio Im Walgau eine ablehnende Stellungnahme zu möglichen großflächigen Erweiterungen von Handelsstandorten außerhalb der Ortszentren an die Landesregierung abgegeben. Laut dem Nenzinger Bürgermeister Florian Kasseroler (FPÖ) ist das bereits am 20. November erfolgt. Es gehe dabei aber nicht nur um den Messepark, sondern auch um Seestadt/Seequartier in Bregenz und die Projekte in Dornbirn-Schwefel. Es handle sich bei den genannten Projekten „um einen reinen Verdrängungswettbewerb“, so die Regio in ihrer Stellungnahme.

Regio Vorderland überlegt sich Unterstützung

Unterstützung erhält die Regio Walgau dabei von der Wirtschaftsgemeinschaft „Wirtschaft im Walgau“ (WIG Walgau). Deren Obmann Hanspeter Feuerstein erklärte auf Anfrage, dass man die Petition der Regio Bregenzerwald vollinhaltlich unterstütze: „Wir sind dezidiert gegen neue Handelsflächen außerhalb der Ortszentren an Autobahnen oder Kreisverkehren.“ Die Regio Vorderland will im Jänner darüber beraten, die Petition der Regio Bregenzerwald zu unterstützen, sagt der Klauser Bürgermeister Wener Müller. Und auch der Rankweiler Bürgermeister Martin Summer hat angekündigt, eine gleichlautende Petition an das Land zu richten.

Weitere Opposition gegen Erweiterung

Wie die anderen Wirtschaftsgemeinschaften spricht sich auch die Bregenzer Wirtschaftsgemeinschaft am Donnerstag gegen die geplanten Erweiterung des Messeparks aus. Zentrale Aufgabe des Landes sei, die Raumplanung so zu gestalten, dass die Innenstädte nicht weiter geschwächt werden. Die WIGEM Bregenz teilt zudem die Einschätzung der CIMA-Studie, wonach der Bedarf an neuen Handelsflächen primär in Bregenz bestehe, was mit Seestadt und Seequartier auch umgesetzt werde.

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