Höchste Arbeitslosigkeit seit Krisenjahr 2009

Das Arbeitsmarktservice weist für die Arbeitslosigkeit den höchsten Novemberwert seit dem Krisenjahr 2009 aus. Mit Ende November waren 11.041 Menschen als arbeitslos vorgemerkt, noch einmal 470 oder 4,4 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Da diese Zunahme vor allem den Bereich Industrie und Gewerbes betrifft, sind davon mit einem Plus von 463 (+8,7%) fast ausschließlich Männer betroffen, bei Frauen hat die Arbeitslosigkeit mit +7 (+0,1%) gegenüber dem Vorjahr kaum zugenommen. Die Zahl der Schulungsteilnehmer/innen hat um 89 (-3,2%) leicht auf 2.886 (1.230 Männer und 1.656 Frauen) zugenommen.

Anstieg in Vorarlberg noch unter Bundesdurchschnitt

Bundesweit beträgt der Anstieg der Arbeitslosigkeit 9,9%. Damit sind bundesweit 331.756 Personen arbeitslos vorgemerkt, und unter Einrechnung der Schulungsteilnehmer/innen sind Ende November 2014 insgesamt 407.206 Personen auf Jobsuche. Die Arbeitslosenquote liegt in Vorarlberg mit 6,8% deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 8,7%.

Im Jahresvergleich haben sich die Arbeitslosenbestände am stärksten in den Hilfsberufen (+282 bzw. +15,0%), in den Metall- und Elektroberufen (+97 bzw. +13,6%) sowie bei den Techniker/innen (+44 bzw. +14,4%) erhöht. Merklich weniger Vorgemerkte hingegen gibt in den Gastgewerbeberufen (-76 bzw. -3,2%) und in den Handelsberufen (-24 bzw. -2,2%).

Mehr ältere und Langzeit-Arbeitslose

Im Monat November verzeichneten die vier Geschäftsstellen des Arbeitsmarktservice Vorarlberg insgesamt 3.530 neue Zugänge in die Arbeitslosigkeit, das sind um 115 oder 3,4% mehr als im November des Vorjahres. 3.221 Personen, um 99 mehr als im November 2013, konnten aus der Arbeitslosenvormerkung genommen werden. Die durchschnittliche Vormerkdauer betrug 97 Kalendertage, um 14 Tage mehr als im Vorjahr.

Problematisch ist nach wie vor die Zunahme bei Arbeitslosen über 45 Jahren (+296 bzw. +9,4%), zumal diese Personengruppe es besonders schwer hat, aus der Arbeitslosigkeit heraus wieder beruflichen Anschluss zu finden. Gerade für ältere Arbeitslose und für Menschen mit Vermittlungseinschränkungen wird es zunehmend schwierig, wieder aus der Arbeitslosigkeit hinein ins Berufsleben zu finden. Dem entsprechend hat sich auch die Zahl der von Langzeitarbeitslosigkeit betroffenen Personen innerhalb der letzten 12 Monate ungefähr verdreifacht.

Mehr Stellen verfügbar

Erneut etwas günstiger als im Vorjahr stellt sich die Situation auf dem Stellenmarkt dar. Mit 1.524 sofort verfügbaren Stellenangeboten stehen aktuell um 127 (+9,1%) mehr Jobangebote zur Verfügung als vor einem Jahr.

Auf dem Lehrstellenmarkt stehen den 215 sofort verfügbaren Lehrstellensuchenden (121 Burschen und 94 Mädchen) insgesamt 198 sofort verfügbare offene Lehrstellen gegenüber. Somit liegt die Zahl der Lehrstellensuchenden um 19 (+9,7%) und jene der sofort verfügbaren Lehrstellen um 39 (+24,5%) über dem Niveau des Vorjahres.