Baukosten sparen durch weniger Autostellplätze

Teure Autoabstellplätze sind mitverantwortlich für hohe Wohnkosten. Bei der zweiten Energielounge des Energieinstitutes mit dem Vorarlberger Architekturinstitut wurden Mittwochabend Möglichkeiten diskutiert, wie man Baukosten durch Einsparung von Autostellplätzen senken kann.

Wohnen wird immer teurer, so teuer, dass sich eine junge Familie eine eigene Wohnung nur mehr dann leisten kann, wenn sie ein dickes Erbe dafür einsetzen kann. Verantwortlich dafür sind hohe Grundstückspreise, hohe Baustandards und auch teure Abstellplätze für Autos. Ein Autoabstellplatz kostet je nach Lage, Bodenbeschaffenheit und Ausführung zwischen 15.000 und 25.000 Euro, rechnete Wolfgang Hefel, Geschäftsführer des Wohnbauträgers Revital, vor. Das sind bei derzeitigem Zinssatz 120 Euro pro Monat, die auf die Rückzahlung oder Miete aufgeschlagen werden müssen. Dennoch würden fast alle Wohnungsinteressenten aus Gründen der Wertsicherung auf mindestens einem Autostellplatz beharren.

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Beitrag von Franz-Michel Hinteregger, Holger Weitze und Franz Karl Fessler Sie sehen Wolfgang Hefel, Geschäftsführer von REVITAL, Elmar Rhomberg, Bürgermeister von Lauterach, Erich Mayer von der Wohnbau-Selbsthilfe und Michael Tinkhauser, Bürgermeister von Bludesch.

Vorarlberger wollen Autostellplätze

Gemeinnützige Wohnbauträger würden sich da leichter tun, warf Erich Mayer von der Wohnbauselbsthilfe ein. Sie seien gut geeignet zum Experimentieren. Es gelte, den Vorarlberger dort abzuholen, wo er sei. Dieser sehe es als Wertverlust, wenn er keinen Stellplatz habe. Der ÖPNV müsse ausgebaut werden, und der Vorarlberger mit, wie er sagt, liebenswürdiger Penetranz gezwungen werden, ein Stück weit von seinem Gedankengut abzugehen.

Mindestens 0,8 Stellplätze pro Wohnung sieht die neue Vorarlberg Stellplatzordnung vor, miteingerechnet allgemeine Abstellplätze für Besucher. In ländlichen Gemeinden das durchzusetzen sieht etwa Michael Tinkhauser, Bürgermeister aus Bludesch, als pure Illusion. Dann werde auf Gemeindestraßen geparkt, und es gebe Konflikte mit der Gemeinde, die sich dann darum zu kümmern habe. Als Bürgermeister kann er auch mehr Stellplätze bewilligen, kommt dadurch aber in den Konflikt mit der Zielsetzung des Landes, die Wohnungskosten zu senken und Baugrund zu sparen.

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