FPÖ: Keine Frauen auf vorderen Plätzen

Auf den Kandidatenlisten der FPÖ für die Landtagswahl sind kaum Frauen auf vorderen Plätzen zu finden. Landesparteiobmann Dieter Egger verweist im Vorarlberg heute-Sommergespräch auf die Möglichkeit der Kandidatinnen, Mitbewerber durch Vorzugsstimmen zu überholen.

Theoretisch könnte es sogar sein, dass die Freiheitlichen mit einer reinen Männertruppe in den neuen Landtag einziehen. Das glaubt Egger aber nicht.

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Das Gespräch mit Dieter Egger führte Daniel Rein.

Keine Entschuldigung für Exiljudensager

Egger lehnt es nach wie vor ab, sich bei Hanno Loewy zu entschuldigen. Er hatte den Direktor des jüdischen Museums vor fünf Jahren wörtlich als „Exiljuden aus Amerika“ bezeichnet. Der damalige Landeshauptmann Herbert Sausgruber (ÖVP) warf Egger daraufhin aus der Regierung. Entschuldigen will sich Egger auch dann nicht, wenn Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) bei allfälligen Regierungsverhandlungen dies zur Bedingung machen sollte. Egger sagte im Sommergespräch, das Thema bei Verhandlungen müssten Reformen sein, aber nicht das, was vor fünf Jahren passiert sei.

‚Kein Ausländerproblem, sondern Problem mit Türken‘

Es gebe kein Ausländerproblem, sagt Egger, sondern Probleme vor allem mit türkischen Migranten und dort vor allem mit bestimmten Gruppen. Es gelte da auch hinzuschauen und zu schauen, was getan werden könne, dass sich diese Gruppe auch integriere. Es brauche den Mut, Integration auch an staatliche Leistungen zu knüpfen, etwa zu sagen, wenn ein Sechsjähriger nicht Deutsch beherrscht, obwohl er hier aufgewachsen ist, werden Sozialleistungen wie der Familienzuschuss gestrichen.

Nein zu Abtreibungen an Spitälern

Zu den derzeit heiß diskutierten Abtreibungen an öffentlichen Spitälern kommt von Egger ein klares Nein. Für ihn geht die Diskussion in die falsche Richtung. Anstelle über Abbrüche zu reden, sollte man darüber sprechen, welche Maßnahmen es braucht, damit Frauen ihre Kinder behalten können, sagt er. Lesen Sie dazu auch LH Wallner gegen Abtreibungen an Spitälern.

Der hohen Arbeitslosigkeit gelte es dadurch entgegenzuwirken, dass bessere Rahmenbedingungen für die Wirtschaft geschaffen würden.

Als Wahlziel nennt Egger, die Absolute der ÖVP zu brechen und stärker zu werden. Die Allmacht der ÖVP gehe ihm auf die Nerven.

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