Weibliche Sprache: Braucht es das Binnen-I?

Österreichweit wird darüber diskutiert, ob das Binnen-I, das in einem Wort die weibliche Seite miteinbezieht, abgeschafft werden soll. Im Vorarlberger Mädchenzentrum Amazone wird die sprachliche Gleichberechtigung als sehr wichtig erachtet.

In einem offenen Brief fordern 800 zum Teil sehr namhafte Persönlichkeiten die Abschaffung des Binnen-I. Texte würden dadurch unleserlich gemacht werden. Das Binnen-I ist übrigens nicht per Gesetz geregelt. Das Gesetz schreibt nur die Gleichbehandlung in amtlichen Texten vor.

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Im Video zu sehen: Olivia Mair (Amazone-Geschäftsführerin), Monika Lindermayr (Frauenbeauftragte beim Land Vorarlberg); Beitrag von Karin Stecher, Holger Weitze, Ingo Hammerer

„Sprache schafft Wirklichkeit und Bewusstsein“

Eine geschlechtergerechte Sprache sei in der heutigen Gesellschaft nicht mehr wegzudenken, so Olivia Mair, Geschäfsführerin des Mädchenvereins Amazone, im Radio-Vorarlberg-Interview. Sprache schaffe Wirklichkeit und Bewusstsein.

Im Mädchenzentrum habe man etwa bei den Berufsorientierungsworkshops die Erfahrung gemacht, dass die Sprache einen Einfluss habe, so Mair. Wenn man dabei nur in der männlichen Form rede, würden die Jugendlichen auch nur in der männlichen Form denken und ihre Vorstellungen dementsprechend einschränken.

Im Verein Amazone würde man sowohl die männliche als auch die weibliche Form ausschreiben oder einen neutralen Begriff verwenden, so Mair. Als Beispiel nennt sie die Teilnehmenden statt Teilnehmer oder Teilnehmerinnen.

„Beim Land nur in begründetet Ausnahmefällen“

So werde auch in der Vorarlberger Landesregierung gearbeitet, sagt die Frauenbeauftrage Monika Lindermayr gegenüber Radio Vorarlberg. Das Binnen-I werde beim Land nur in begründeten Ausnahmefällen wie in Formularen oder Aufzählungen verwendet. Lindermayr hält das Gendern der Sprache für sehr wichtig. Nur dadurch könne die Realität abgebildet werden.

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