Mobbing-Fälle an Schulen nehmen zu

Mobbing-Fälle an Vorarlbergs Schulen nehmen laut Kinder- und Jugendpsychiater Hans-Peter Oswald rasant zu. Der ORF hat am Montag über einen Fall am Bundesgymnasium Bregenz-Gallusstraße berichtet. Ein 14-jähriger Bub wurde zwei Jahre lang systematisch gemobbt.

Oswald stellt grundsätzlich einen rasanten Anstieg von Mobbing-Fällen an Schulen fest. Es gebe zwar keine Fallzahlen, die Tendenz sei aber klar steigend. Immer mehr Eltern kommen in unsere Praxis und beklagen sich über Mobbing an ihren Kindern, so Oswald.

Unterschiedliche Erfahrungen mit Schulen

Die Schulen gehen laut Oswald sehr unterschiedlich mit dem Thema Mobbing um. Er kenne Schulen, die vorbildlich damit umgehen, aber es gebe auch Schulen, die kein System dazu entwickelt haben. Die Verantwortlichen sind hilflos und wissen nicht was sie tun können. Oft bestehe dann die Gefahr, dass man wegschaut, so Oswald. Das Problem können man nicht aus der Schule auslagern, man könne das Problem auch nicht einfach an Fachleute delegieren. Das Wichtigste sei: die Schulleitung müsse sich dem Thema stellen, denn sie sei ein Teil der Lösung, so Oswald.

Moratti: Mobbing an jeder Schule Thema

Die Leiterin der ifs-Schulsozialarbeit, Karin Moratti, sagte in der Fernsehsendung „Vorarlberg heute“, dass Mobbing an jeder Schule Thema sei. Eltern rät sie, den Kindern gut zuzuhören. Ein Anzeichen für Mobbing sei sicher, wenn sich ein Kind zunehmend sozial isoliert. Für Lehrer sei es oft schwierig, Mobbing während des Unterrichtes zu erkennen. Wichtig wäre es an Schulen, Ombudspersonen bereitzustellen, an die sich Kinder bei Problemen wenden können.

Oswald: Schule überfordert

Oswald hat den am Bundesgymnasium Bregenz-Gallusstraße systematisch gemobbten Schüler selbst behandelt und klar festgestellt, dass die Schule mit dem Fall überfordert war. Er habe auch das Gefühl, dass sich die Schule dem Thema nicht stelle.

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