Martin kämpft weiter gegen Lobbying

Der unabhängige EU-Abgeordnete Hans-Peter Martin aus Vorarlberg will im Frühjahr erneut bei der Europawahl antreten. Nach wie vor ein wichtiges Anliegen ist ihm der Kampf gegen den zu starken Einfluss von Lobbyisten auf EU-Abgeordnete.

Den Mächtigen auf die Finger schauen: Dieses Ziel führte Martin ins EU-Parlament. Das erklärte er am Donnerstag im „Vorarlberg heute“-Interview mit Christoph Waibel. Der ehemalige Spiegel-Journalist nutzt vor allem das Internet, um möglichst viel publik zu machen - zum Beispiel, welches Spiel die Lobbyisten in Brüssel spielen.

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Video: EU-Abgeordneter Hans-Peter Martin im Interview mit ORF-Moderator Christoph Waibel

Allein in den vergangenen zwei Jahren erhielt Martin über 1.400 Angebote von Lobbyisten (nachzulesen im Lobby-Ticker von Hans-Peter Martin). Die Angebote erstrecken sich laut Martin von Luxus-Reisen nach China bis hin zu einem gemütlichen Beisammensein. Ziel der Lobbyisten sei es, damit die Abgeordneten zu beeinflussen. Würde Martin diese Angebote annehmen - was er nicht tue - hätte er pro Jahr einen Zusatzverdienst von 35.000 Euro netto. Dabei sei er ja nicht mal der wichtigste Abgeordnete, so Martin. Gerade im Finanzbereich sei Lobbying stark ausgeprägt: Allein in Brüssel gebe es 350 Lobbyisten mit einem Budget von 700 Millionen Euro.

Martin: 100 Mio. Euro eingespart

Martin glaubt, dass auch er als Einzelner etwas ausrichten kann. Aufgrund seiner journalistischen Erfahrung sei es ihm etwa möglich, relativ oft in die Medien zu kommen. Er versuche auch immer wieder, positiv lästig zu sein. Das trage auch Früchte: Für den Steuerzahler betrage der Wert seiner Arbeit etwa 100 Millionen Euro, die eingespart worden seien.

Im Frühjahr 2014 will Martin erneut bei der Europawahl antreten - mehr dazu in Hans-Peter Martin will wieder bei Europawahl antreten (vorarlberg.ORF.at, 12.12.2013).