Zahl der Spielsüchtigen steigt

Die Zahl der Spielsüchtigen nimmt zu. Eine Studie der österreichischen ARGE Suchtvorbeugung hat ergeben, dass 0,7 Prozent der Bevölkerung ein krankhaftes Spielverhalten haben. In Vorarlberg wären das rund 2.800 Personen. Anfang Oktober startet eine Therapiegruppe.

Seit einem Jahr gibt es im Krankenhaus Maria Ebene eine stationäre Therapie für Spielsüchtige. Das stationäre Angebot richtet sich besonders an Personen, die aufgrund des Glücksspielverhaltens einen enormen Leidensdruck haben, vor allem sozial und finanziell.

Therapie: Perspektiven entwickeln lernen

57 Personen in Vorarlberg befinden sich derzeit in ambulanter Therapie, in einer der Clean-Stellen in Bludenz, Feldkirch und Bregenz. Empfehlenswert sei eine Dauer von zwei Jahren, sagt Christine Köhlmeier, Stellenleiterin in Feldkirch. Auch Angehörige können sich bei den Clean-Stellen beraten lassen.

Anfang Oktober startet die nächste Gruppe ihre stationäre Therapie im Krankenhaus Maria Ebene. Die vorgesehene Dauer beträgt acht Wochen. Im geschützten Bereich lernen die Patienten ihr Suchtverhalten zu verstehen und neue Perspektiven zu entwickeln.

Drei Phasen der Spielsucht

Für Spielsucht geht das größte Gefährdungspotenzial von Glückspielautomaten, Sportwetten und Casinospielen aus, heißt es in einer Aussendung der Maria Ebene. Überdurchschnittlich häufig betroffen seien 18- bis 35-Jährige, Männer, Personen mit Pflichtschulabschluss, Arbeitslose, gering Verdienende und Spieler mit häufigem Spiel und hohem Geldeinsatz.

Die Betroffenen durchlaufen drei Phasen, heißt es weiter. In der Gewinnphase verzeichnen die Spielerinnen und Spieler größere und kleinere Gewinne und haben ein Erfolgserlebnis. In der Verlustphase spielen sie intensiver und verlieren mehr Geld, als sie gewinnen. Die Verzweiflungsphase ist durch Kontrollverlust und enorme finanzielle Schwierigkeiten gekennzeichnet, das Spielen hat eine Eigendynamik entwickelt.

Link:

www.mariaebene.at
clean.portal.mariaebene.at