Psychiatrische Versorgung: Konzept auf Schiene

Das neue Psychiatriekonzept und der Masterplan für die Neugestaltung des Landeskrankenhauses Rankweil sind auf Schiene, sagt Landesrat Christian Bernhard (ÖVP). In Rankweil sollen drei Versorgungszentren entstehen, in Bregenz eine tagesklinische Einrichtung.

Der Landesrechnungshof hat im Juni 2011 eine Überarbeitung des Psychiatriekonzepts für Vorarlberg empfohlen. Vergangenen Mittwoch führte Gesundheitslandesrat Bernhard im Kontrollausschuss des Landes vor, inwiefern die Weichen für eine neue psychiatrische Versorgung im Land gestellt sind. Allerdings kam sofort Kritik von der FPÖ - das Land sei in dieser Hinsicht weiterhin säumig.

System mit mehreren Stufen der Behandlung

Für die zukünftige psychiatrische Versorgung in Vorarlberg sollen neue Strukturen geschaffen werden. Mit dem Masterplan für einen Um- und teilweisen Neubau des Landeskrankenhauses Rankweil kann das Psychiatriekonzept auch gleich räumlich umgesetzt werden. Vorgesehen sind demnach drei Versorgungszentren am neuen LKH Rankweil, wie Gesundheitslandesrat Christian Bernhard erklärt: Erwachsenenpsychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie eine neue Abteilung für Gerontopsychiatrie, also Psychiatrie für Senioren.

Es werde ein „ganz durchlässiges System“ mit stationärer Versorgung, dann folge die Überleitung zur Tagesklinik, und dann gebe es regionale Anlaufstellen, dass immer angepasst an das Krankheitsbild eine Behandlung erfolgen könne. Eine tagesklinische Einrichtung soll in Bregenz geschaffen werden, im ganzen Land soll es sozialpsychiatrische Anlaufstellen geben.

Mit der regionalen Zuteilung der Patienten in Nord- und Süd-Vorarlberg kann schon während des stationären Aufenthaltes eines Patienten die notwendige ambulante Nachbetreuung in Wohnortnähe organisiert und gesichert werden, ist Bernhard überzeugt.

Gerontopsychologie immer wichtiger

Die Einrichtung einer eigenen gerontopsychiatrischen Abteilung sei auch aufgrund der demographischen Entwicklung für die Zukunft unumgänglich, sagt Bernhard, denn: „Ältere Menschen sind etwas Besonderes“. Es gebe bei ihnen Besonderheiten im Stoffwechsel und bei der Medikamentenwirkung, hier brauche es Spezialisten, die sich besonders auskennen.

Behandlungsbedarf bei Überlastungskrankheiten steigt

Gerade im Bereich der Psychiatrie sind Bedarfsvergleiche schwierig, denn durch neu entwickelte Behandlungsmethoden und Medikamente können sich Patientenströme auch einfach verschieben - allerdings sei der Behandlungsbedarf vor allem bei Überlastungserkrankungen in den letzten Jahren deutlich gestiegen, so Bernhard. Das neue Psychiatriekonzept sei für den Bedarf im Land jedenfalls maßgeschneidert.

„Beirat von Konzept überzeugt“

Das neue Konzept hat auch den Psychiatriebeirat überzeugt, erklärt Bernhard. Darin sind alle sozialpsychiatrischen Insitutionen des Landes, Ärztekammer und Krankenhausbetriebsgesellschaft vertreten. Und für das neue LKH Rankweil soll noch in diesem Jahr der Architekturwettbewerb ausgeschrieben werden.