Hühnermist soll auf Wiesen verboten werden
Faktum ist , dass in einigen Sennereien die Käsequalität schon länger nicht mehr stimme. In drei Sennereien des Landes ist seit etwa einem Jahr der Käse nicht mehr so, wie er sein sollte. Statt erster Qualität wird nur dritte Qualität produziert. Man weiß, dass irgendwo im Produktionskreislauf Bakterien in die Milch kommen.
Als Folge bekommt gereifter Käse Risse. Dass Hühnermist allein für die Qualitätsprobleme verantwortlich sein soll, ist nicht erwiesen. Doch der Mist sorgt für Stunk. 200 Tonnen aus Baden-Württemberg wurden allein im letzten Jahr auf Vorarlbergs Feldern ausgebracht. Nun stellt sich die Frage der Vereinbarkeit mit der Landwirtschaftsstrategie 2020 und dem Ziel Ökoland Vorarlberg.
Schwärzler kündigt Maßnahmen an
Agrarlandesrat Erich Schwärzler (ÖVP) hat am Dienstagabend den einstimmigen Beschluss der Agrarsprecher aller Landtagsparteien präsentiert. Demnach ist ein Vier-Punkteprogramm geplant:
- Nein zu Hühnermist, das Risiko sei zu groß
- Gespräche mit Sennereiobleuten: Milchlieferverträge sollen nur noch mit Bauern abgeschlossen werden, die keinen Hühnermist ausbringen
- Prüfung der betroffenen Bauern
- zusätzliche Fachleute sollen prüfen, welche Wirkung Hühnermist hat.
Sennereien signalisieren Bereitschaft
Viele Sennereien können sich das vorstellen. Raimund Beer von der Sennerei Schnoppernau meinte etwa, die Bauern wären sicher bereit, allerdings müsste man ihnen schon sagen, warum dieser Hühnermist nicht verwendet werden soll, bislang gebe es ja keinen Hinweis auf eine Gesundheitsschädigung.
Hermann Metzler von der Sennerei Schwarzenberg will, dass alle Sennereien am gleichen Strang ziehen und diese Maßnahme flächendeckend einführt wird.
Peter Dünser, Obmann der Sennerei Schnifis, verlangt als eine Art Gegenleistung eine ernsthaft Diskussion um die Preispolitik.