„Rechte der Laien müssen gestärkt werden“

Die Pfarrer-Initiative um Helmut Schüller kämpft weiter unter dem Kampfbegriff „ungehorsam“ für Demokratie in der Kirche. Das ist eines der Ergebnisse der Generalversammlung der Pfarrer-Initiative vom vergangenen Wochenende. Man möchte sich nun aber auch verstärkt um die Laien kümmern.

Zukünftig sollte nicht mehr von Laien, sondern von sogenannten Kirchenbürgern gesprochen werden, fordert die Pfarrerinitiative. Pfarrer Erich Baldauf erklärt, beim Wort Laie schwinge mit: Er hat keine Kompetenz, er ist nicht vom Fach, und da schwinge etwas abwertendes mit. Es gehe darum, dass getaufte Menschen einfach auch Rechte haben, nicht nur Pflichten, und dass die in Hinkunft mehr Beachtung finden müssten, sagt der Pfarrer, sei das in diversen Diözesangremien oder wenn es um Besetzungen von Pfarren geht.

„Braucht eine Kirchenbürgerrechtsbewegung“

Die Rechte der Katholiken im Umgang mit kirchlichen Autoritäten und Amtspersonen seien nirgendwo festgeschrieben. Das müsse sich ändern, und dafür brauche es eine neue Kirchenbürgerrechtsbewegung. „Ich denke, wir sind in Hinkunft darauf angewiesen, dass einfach Katholiken diese Kirche vermehrt tragen, und da müssen sie einfach auch wissen: Was ist ihre Rechtssicherheit, was sind ihre Möglichkeiten der Intervention?“, meint Baldauf.

„Woher kommt ein Bischof?“

Neu ist in der aktuellen Pfarrgemeinderatsordnung, dass mit dem Pfarrgemeinderats-Vorsitzenden immerhin gesprochen werden muss, wenn es um die Neubesetzung der Pfarrgemeinde geht. Stichwort Neubesetzung der Diözese: „Niemand weiß eigentlich richtig, wer da mitspricht, wer entscheidet, woher ein Bischof kommt.“ Das sei nicht zuträglich, denke er, sagt Baldauf. Er meine, dass demokratische Formen in der Kirche angebracht wären, wie es sie im politischen System gebe und wie man sie dort auch für gut befinden würde. Davon könne auch die Kirche etwas lernen.