Mangel an Landärzten zeichnet sich ab

Der Landarzt scheint in Vorarlberg auszusterben. Derzeit werden Ärzte in den Landgemeinden Schruns und Nenzing gesucht. Wegen der Pensionswelle in den nächsten zehn Jahren und Nachwuchsmangels dürfte es immer mehr offene Stellen geben. Nun wird gegengesteuert.

Bis zum Jahr 2025 könnten bis zu 200 Ärzte im ganzen Land fehlen - und Stellen in der Stadt oder gar im Ausland scheinen für viele Nachwuchsmediziner viel attraktiver. Eine Praxis auf dem Land schreckt viele junge Ärzte ab: Es gibt weniger Verdienst, und die Tätigkeit ist für manche auch sonst wenig attraktiv.

Höhere Honorare angekündigt

Gesundheitslandesrat Christian Bernhard (ÖVP) hat daher vor kurzem angekündigt, Landärzten höhere Honorare zahlen zu wollen als ihren Kollegen in der Stadt. Außerdem sollten sich die Landgemeinden selber mehr engagieren und etwa niedrige Mietpreise für Arztpraxen anbieten.

Ein weiterer Anreiz seien die Hausapotheken, so Ärztekammerpräsident Michael Jonas, machen diese doch zum Teil bis zu einem Drittel der Einnahmen aus. Jonas fordert außerdem eine Ausbildungsreform und ein verpflichtendes Lehrpraxisjahr in einer Allgemeinmedizinpraxis.

Medizinstudenten erhalten Praxiseinblicke

Anklang findet bei Bernhard wie auch bei Jonas das gerade gestartete Pilotprojekt der Med-Uni Innsbruck: Medizin-Studenten sammeln im letzten Studienjahr Praxis am Land und unterstützen die ansässigen Ärzte in zwei Tiroler Landgemeinden. So bekommen sie Einblick, wie so eine Landpraxis funktioniert. Bernhard und Jonas hoffen, dass sich im nächsten Semester auch Vorarlberger Gemeinden dafür anmelden.

Astrid Felsner