Kurioser Erbschaftsstreit um Millionenbesitz

Ein 42-jähriger Holländer behauptet, Sohn eines verstorbenen Dornbirner Millionärs zu sein. Dessen Erbe ging an Sohn und Tochter über, die bezweifeln, dass der Holländer mit ihnen verwandt ist. Nun sollen DNA-Proben Klarheit bringen.

Das Bezirksgericht Dornbirn ist derzeit mit einem überaus kuriosen Erbschaftsstreit beschäftigt: Sohn und Tochter eines verstorbenen Dornbirners haben nach dessen Tod einen Millionenbesitz geerbt. Nun ist ein 42 Jahre alter Mann aus Holland aufgetaucht, der behauptet, ebenfalls ein leiblicher Sohn des verstorbenen Dornbirner Millionärs zu sein. Auch er erhebt nun Anspruch auf einen Teil der Erbschaft.

Der 42 Jahre alte Holländer Ronald Nijman ist im Jahr 1970 als uneheliches Kind in Feldkirch geboren, in einem Kloster aufgenommen und von dort als Adoptivkind nach Holland gebracht worden.

Auf Suche nach Vater gemacht

Im Jahr 2008 reist er das erste Mal nach Vorarlberg, um Nachforschungen über seine Herkunft anzustellen. Seine Recherchen ergeben, dass sein leiblicher Vater mit großer Wahrscheinlichkeit ein vor wenigen Jahren verstorbener Herr F. aus Dornbirn ist. Dessen Sohn und Tochter sehen das anders. Da könne ja jeder herkommen und behaupten, er sei ein leiblicher Sohn ihres Vaters, heißt es von deren Seite.

Sendungshinweis:

Weitere Hintergründe zum Thema am 30. April, „Vorarlberg heute“, 19 Uhr, ORF 2

Speichelproben sollen Fall klären

Der Fall liegt nun beim Bezirksgericht Dornbirn. Dort wurde am ersten Prozesstag entschieden, dass alle Beteiligten Speichelproben abgeben müssen, um die Verwandtschaftsverhältnisse zu klären.

Sollte sich herausstellen, dass der 42 Jahre alte Holländer ein leiblicher Sohn des verstorbenen Dornbirner Millionärs ist, dann würde ihm wohl auch ein Teil der Erbschaft zustehen. Ein Termin für die nächste Verhandlung am Bezirksgericht Dornbirn steht noch nicht fest.

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Video: Vorarlberg-heute-Beitrag von Gernot Hämmerle: Im Beitrag zu sehen: Ronald Nijman und Rechtsanwalt Ekkehard Bechtold.

Im Visier der Ermittler

Außerdem: Das Vermögen des Herr F. war auch im Visier der Ermittler im Zuge der Testamentsaffäre. Der vermögende Dornbirner Erblasser soll im Laufe der Jahrzehnte selbst mehrere Dutzend Grundstücke geerbt haben. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wurden aber eingestellt.