Hörbranz: Vorentscheidung für Raststätte

Im Streit um die geplante Raststätte in Hörbranz ist eine Vorentscheidung gefallen. Laut Bürgermeister Hehle soll die Gemeindevertretung kommende Woche über die notwendigen Umwidmungen abstimmen. Anrainer hatten zuvor massive Bedenken gegen den Bau geäußert.

Der Hörbranzer Bürgermeister Karl Hehle erklärte am Dienstag, das vorliegende Raststättenprojekt sei sorgfältig geprüft worden. Das gelte auch für die eingelangten Stellungnahmen aus der Bevölkerung. Da die Prüfung keine wesentlich neuen Erkenntnisse gebracht habe, sollten die Flächen für die Autobahnraststation in der Gemeindevertretungssitzung am 2. Mai umgewidmet werden, sagt Hehle. Er werde der Gemeindevertretung eine positive Beschlussfassung empfehlen. Ob es tatsächlich eine Mehrheit für die Raststätte gibt, ist aber noch nicht hundertprozentig sicher.

Raststätte Hörbranz

Rhomberg

So soll die Raststätte aussehen.

Hehle: Brachliegende Flächen sinnvoll genützt

Hehle ist überzeugt, dass Hörbranz von der Raststätte profitieren wird. Einerseits entstünden neue Arbeitsplätze, andererseits erwarte er, dass die zusätzliche Tankstelle an der Autobahn den Tanktourismus in der Gemeinde eindämme. Zudem würden so nun endlich die brachliegenden Flächen beim ehemaligen Autobahnzollamt sinnvoll genutzt, sagt Hehle.

Der Hörbranzer Bürgermeister verweist zudem darauf, dass eine Verbesserung des Lärmschutzes die Wohnqualität der Anrainer erhöhen könne. Zudem sei es eine der wichtigen Bedingungen gewesen, „dass durch einen neuen, sicheren und vor allem autofreien Rad- und Fußweg die Verbindung zum See gesichert“ sei.

Umfrage: Zwei Drittel der Anwohner dagegen

Gegen die Autobahnraststätte hatte es in der Hörbranzer Bevölkerung massive Bedenken gegeben. Laut einer Umfrage der Universität Tübingen im Februar sprachen sich zwei Drittel der direkt befragten Anwohner gegen das Projekt aus. Allerdings konnten sich viele Anwohner eine Raststätte vorstellen, wenn es Verbessserungen gebe. Große Sorge bereitete den Anwohnern vor allem die Lärmbelastung - mehr dazu in Wenig Zuspruch für Autobahnraststation.

Auch von Lindauer Seite kamen Bedenken: So forderte der Lindauer Landrat Elmar Stegmann ebenfalls geeignete Lärmschutzmaßnahmen. Der Naturschutzbund schlug seinerseits vor, die Flächen zu renaturieren - mehr dazu in Lärmschutzmaßnahmen für Raststätte Hörbranz.

Projektbetreiber: Lärmschutz verbessert

Die Projektbetreiber, allen voran Rhomberg-Bau, argumentieren hingegen, dass der Lärmschutz verbessert werde, ein autofreier Rad- und Fußweg zum See werde garantiert. Dem schließt sich nun der Bürgermeister an.

„Langjähriges Anliegen der Gemeinde“

Die Nachnutzung der befestigten Flächen beim ehemaligen Autobahnzollamt sei ein langjähriges Anliegen der Gemeinde, betonte Bürgermeister Hehle am Dienstag. Bereits im Herbst 1996 mit dem Schengener Abkommen habe die damalige Gemeindevertretung ihr Interesse an dem Autobahnzollamt bzw. einer Raststätte bekundet. Nach massiven Interventionen sei damals jedoch der Raststätte in Hohenems der Zuschlag erteilt worden. In den darauf folgenden Jahren wurden laut Hehle weitere Projekte entwickelt, die jedoch nicht umgesetzt werden konnten.

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Video: „Vorarlberg heute“-Beitrag von ORF-Redakteur Daniel Rein

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