Passivhaus-Standard: Überprüfung noch heuer

Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser (ÖVP) verteidigt den vom Landesrechnungshof kritisierten Höhenflug in der Althaussanierung. Die Sinnhaftigkeit des Passivhaus-Standard bei gemeinnützigen Wohnanlagen soll indes laut Rüdisser noch heuer überprüft werden.

Landesrechnungshofdirektor Herbert Schmalhardt hatte am Donnerstag den Prüfbericht zur „Wohnbauförderung" vorgelegt. Er regt diesbezüglich eine Abkehr vom Passivhaus-Standard bei gemeinnützigen Bauten an. Es gelte, die soziale Komponente mehr zu berücksichtigen.

Nach Ansicht von Schmalhardt sollte das Land außerdem davon abgehen, sich auf die Förderung von vollständigen Sanierungen zu konzentrieren. Die großzügigen Förderungen der Althaussanierung hätten zwar die Konjunktur angekurbelt, der Boom sei aber nicht nachhaltig.

Sanierungsrate: Drei Prozent des Baubestandes /Jahr

Wohnbaulandesrat Karlheinz Rüdisser sieht dies anders: Um die Energieautonomie im Jahr 2050 zu erreichen, wolle man langfristig eine jährliche Sanierungsrate von drei Prozent des Baubestandes sichern. Das sei nur mit attraktiven Förderungen zu erreichen.

Genauer unter die Lupe genommen werden soll jedoch der Passivhaus-Standard bei gemeinnützigen Wohnanlagen. Dieser werde noch im Jahr 2012 auf dessen Sinnhaftigkeit überprüft. Rüdisser kann sich danach auch eine Lockerung der Förderrichtlinien vorstellen.

Grüne bezweifeln Rechnungshof-Argumente

Die Grünen kritisieren indes den Rechnungshofbericht zur Wohnbauförderung. Direktor Herbert Schmalhardt behaupte zwar, dass die Errichtungskosten für ein Passivhaus um bis zu zwölf Prozent höher liegen, den Beweis dafür bleibe er aber schuldig.

Auch die Kritik an geringeren Förderungen für Teilsanierungen gehe an der Sache vorbei, sagt Wohnbausprecher Bernd Bösch. Der Rechnungshof dürfe sich nicht vor den Karren der Bauwirtschaft spannen lassen.

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