Bericht „Anti-Strahlen-Welle“ sorgt für Aufregung

Der „Vorarlberg heute“-Bericht über eine Erdstrahlenabfangwelle, die derzeit über Haustürgeschäfte verkauft wird, sorgt für große Aufregung. So haben sich am Montag mehr als 50 Konsumenten bei der Arbeiterkammer Feldkirch gemeldet.

Noch nie habe ein „Vorarlberg heute“-Bericht derart viele Reaktionen hervorgerufen, wie das am Montag der Fall gewesen sei, meinte Paul Rusching von der Arbeiterkammer Feldkirch. Stein des Anstoßes ist die sogenannte Erdstrahlen-Abfangwelle, über die „Vorarlberg heute“ am vergangenen Freitag berichtet hat. Familie Itterlein aus Lustenau hat dieses Gerät, das negative Erdstrahlen abwehren soll, um 1.760 Euro erworben. Für Familie Itterlein ist das ganze jedoch ein viel zu teurer Placeboeffekt, denn ihre Gesundheit habe sich nicht merklich verbessert. Sie wollen die Welle daher nun zurückgeben.

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Video: „Vorarlberg heute“-Beitrag von ORF-Redakteur Stefan Krobath. Er hat mit Konsumentenschützer Paul Rusching gesprochen.

„Alle Konsumenten sollen zu ihrem Recht kommen“

50 weitere Konsumenten haben sich am Montag bei der Arbeiterkammer gemeldet, weil sie ihre Welle nun auch nicht mehr wollen. Darunter waren laut Rusching zahlreiche Konsumenten, die persönlich bei der Arbeiterkammer vorstellig wurden. Der Konsumentenschutz werde sich all diese Beschwerden anschauen und dafür sorgen, dass alle Konsumenten zu ihrem Recht kämen, versprach Rusching. Sie sollen ihr bereits bezahltes Entgelt zurückerstattet bekommen.

„Es gibt viele unterschiedliche Wellen“

Die Arbeiterkammer hat zudem erstaunt, wie viele unterschiedliche Wellen es gebe. Sie unterscheiden sich laut Rusching zum Beispiel stark im Preis. So gebe es beispielsweise Betroffene, die über 3.000 Euro für ihre Welle bezahlt hätten. Die Wirkung sei jedoch bei allen wissenschaftlich nicht nachweisbar. Daher gelte auch hier, dass der Kaufpreis zurückerstattet werden müsse, so der Konsumentenschützer.

Herstellerfirma demonstriert in Salzburg

Mit der Salzburger Herstellerfirma Goldberg wollte der Konsumentschützer am Montag Kontakt aufnehmen, bekam allerdings nur die Ansage zu hören, dass alle 150 Mitarbeiter in Salzburg vor der Arbeiterkammer gegen eine einseitige Berichterstattung demonstrieren würden. Diese versammelten sich auch tatsächlich vor der Arbeiterkammer Salzburg, denn sie fürchten um ihre Arbeitsplätze. Mehr dazu in Anti-Strahlen-Welle: Demo gegen AK Vorarlberg (salzburg.ORF.at; 12.3.2012)

Das Unternehmen hat bisher 8.400 Wellen verkauft, der Jahresumsatz liegt bei zehn Millionen Euro. 450.000 Euro seien jedoch allein im letzten Jahr wieder zurückabgewickelt worden. Jeder könne die Welle also problemlos zurückgeben, heißt es. Darauf pocht auch die Arbeiterkammer Feldkirch und werde die Rückabwicklung jedes einzelnen Falles genau beobachten.

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