Luftraum über Vorarlberg gesperrt

Seit Dienstag, 7.00 Uhr, ist über Teilen Vorarlbergs der Luftraum gesperrt. Das Bundesheer kontrolliert mit 350 Soldaten die Einhaltung der Flugverbotszone zum Schutz des Weltwirtschaftsforums im Schweizer Davos.

Das österreichische Bundesheer unterstützt auch dieses Jahr vom 24. bis 29. Jänner 2012 die Luftraumüberwachung anlässlich des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos (Schweiz). Auf österreichischem Gebiet werden bei der Luftraumsicherungsoperation „Dädalus 12“ 1.100 Personen im Einsatz sein. Die Kosten für die Einquartierung, Verpflegung und Überstunden werden mit 600.000 Euro kalkuliert, erklärte Brigadier Karl Gruber.

Bei der Luftraumsicherungsoperation „Dädalus 2012“ schützen Soldaten des Radarbataillons Salzburg mit fünf Radaranlagen den Luftraum über Vorarlberg, sagt Michael Kerschat vom Militärkommando Vorarlberg. Die Flugverbotszone misst einen Durchmesser von 46 Kilometern und bedeckt zwei Drittel von Vorarlberg, sagt Kerschat.

Keine aktuellen Drohungen

Gruber und der Schweizer Oberst Ivo Muntwyler schilderten die Sicherheitslage: „Es gibt keine aktuellen Terrordrohungen gegen das Weltwirtschaftsforum in Davos.“ Seit 9/11 würden Großveranstaltungen wie jene jedoch präventiv überwacht. Aufgabe des österreichischen Bundesheeres sei es, das temporäre Flugverbot in dem Gebiet um Davos und damit eben Teile Westösterreichs zu überwachen und durchzusetzen.

Die Einsatzzentrale befindet sich im Bunker in St. Johann im Pongau. Zum Einsatz kommen unter anderem jeweils vier Eurofighter, PC 7 und OH 58 Kiowa. Eine Neuerung heuer sei etwa, dass die Eurofighter mit Zusatztanks fliegen. „Die Einsatzzeit verlängert sich dadurch“, erklärte Gruber.

Ziviler Flugverkehr nicht völlig eingestellt

Für den Transport stehen weiters unbewaffnete Hubschrauber wie etwa Blackhawks zur Verfügung. Unterschiedliche Fluggerätetypen seien notwendig, um in jeder Flughöhe und -Geschwindigkeit tätig werden zu können, so der Brigadier. Laut seinen Angaben kostet die Luftraumüberwachung zusätzlich nur Verpflegung und Überstunden. Die Flugstunden seien für heuer ohnehin für Übungen geplant. In der Schweiz sind 1.400 Personen im Einsatz. Zehn Prozent davon sind laut Muntwyler übrigens Berufssoldaten, der Rest stammt aus der Miliz.

Der zivile Flugverkehr in dem Gebiet wird nicht völlig eingestellt, allerdings muss man sich vorher anmelden. Flüge könne auch untersagt werden. Bei Verletzung des Flugverbots wird das Flugzeug aus der Zone herausbegleitet. Dem Piloten droht eine Verwaltungsstrafe. Die Flugverbotszone umfasst den Luftraum über Davos und in einem Umkreis von 46 Kilometern.

3.000 einflussreiche Personen

40 Staats- und Regierungschefs aus 19 G-20-Staaten sowie 2.600 einflussreiche Personen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft diskutieren beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Österreichweit sind 1.100 Soldaten im Einsatz, die Operation „Dädalus 2012“ kostet 600.000 Euro.