Vermisster Segler: Gläubiger könnten leer ausgehen

Der Konkurs des vermissten 58-jährigen Immobilienunternehmers aus Hohenems droht zu einer Millionenpleite zu werden. Laut Wirtschaftspresseagentur reicht das noch verwertbare Vermögen möglicherweise nicht einmal aus, um das Konkursverfahren zu finanzieren.

Am Donnerstag findet am Landesgericht Feldkirch die erste Verhandlung statt. 62 Gläubiger haben bisher ihre Forderungen bei Masseverwalter Gerhard Scheidbach angemeldet. Den Großteil würde er auch anerkennen, die Höhe der offenen Forderungen betrage insgesamt 1,3 Millionen Euro.

Vermögen: nur Liegenschaft und Segelboot

Auf der Vermögensseite gebe es derzeit nur ein Segelboot und eine Liegenschaft. Der Masseverwalter hat bereits am Dienstag Masseunzulänglichkeit angezeigt. Das heißt, das verwertbare Vermögen reicht möglicherweise nicht einmal aus, um die Kosten für das Konkursverfahren zu decken. Falls es doch noch Geld für die Gläubiger gäbe, würde die Quote laut Masseverwalter bei Null liegen.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt indessen weiter gegen den vermissten Hohenemser Immobilienunternehmer wegen des Verdachts der Veruntreuung.

Hintergrund: Der Segelunfall

Der 58-Jährige war am 2. Juni 2011 von Fußach (Bezirk Bregenz) aus zu einem Segeltörn ans Schweizer Bodenseeufer aufgebrochen. Am Abend bemerkte ein Passant bei Gaißau (Bezirk Bregenz) ein führerlos in Ufernähe treibendes Boot und alarmierte die Einsatzkräfte.

Zu dem Zeitpunkt herrschte hoher Wellengang und Starkwind. Rund 70 Personen suchten daraufhin bis Freitagmittag nach dem als routiniert geltenden Wassersportler. Die Helfer gingen von einem Unfall auf der Rückfahrt aus.