Schriftsteller Gerhard Jäger 52-jährig gestorben
1966 in Dornbirn geboren, arbeitete Jäger zunächst als Behindertenbetreuer, Lehrer und Vertreter im Außendienst. Er absolvierte eine Journalistenausbildung und arbeitete als freier Journalist und Redakteur. 1994 erhielt er ein Nachwuchsstipendium des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst, 1996 den Vorarlberger Literaturpreis für einen unveröffentlichten Roman, aus dem sein späterer Debütroman „Der Schnee, das Feuer, die Schuld und der Tod“ (2016) entstand.
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Für Österreichischen Buchpreis nominiert
In der „TT“-Lokalredaktion in Imst arbeitete Jäger ab 1998, seit 2007 war er nach einem Sturz querschnittgelähmt und widmete sich via Sprachcomputer dem Schreiben von Büchern. Während er in „Der Schnee, das Feuer, die Schuld und der Tod“ vom schneereichen Winter 1951 in einem Tiroler Bergdorf in einer Mischung aus Krimi und Heimatroman berichtete, konzentrierte er sich in „All die Nacht über uns“ (2018) auf die Gegenwart und erzählte von einem Soldaten, den in einer langen Nacht an der Grenze Zweifel an seiner Mission des Abfangens von Flüchtlingen befallen.
„All die Nacht über uns“ stand zuletzt auf der Shortlist für den Österreichischen Buchpreis - mehr dazu in Gerhard Jäger Finalist für Buchpreis. Ein Buch, befand die Jury zum Österreichischen Buchpreis, „das einen lange nicht loslässt“. „Seine kluge, herzliche Stimme wird fehlen“, so der Picus Verlag in seiner Aussendung. Gerhard Jäger hinterlässt seine Ehefrau und eine Tochter.