„Wäldar“ lebt Aussteiger-Leben

Christian ist 31 Jahre alt, hat bereits 28 Jobs hinter sich - die ihm alle nicht gefallen haben - und ist jetzt „ausgestiegen“. Seither macht er im ganzen Land Nachbarschaftshilfe - und lässt sich dafür auch mit Sachgütern bezahlen.

Fliesen legen, auf die Kinder aufpassen, Dach decken, Unkraut jäten: Christian macht (fast) alles, was die Vorarlberger von ihm wünschen. Und das auch noch schnell, denn, wie er selbst sagt: „Ich kann nicht langsam arbeiten“. Gearbeitet wird grundsätzlich barfuß und in Begleitung von Husky „Happy“. Ein Auto besitzt der Bregenzerwälder nicht, dafür aber eine Jahreskarte für Bus und Bahn.

Durch die Nachbarschaftshilfe habe er jetzt einen ganz anderen Bezug zum Geld, sagt Christian. Für fünf Kubikmeter Holz musste er beispielsweise den ganzen Sommer über beim Heuen helfen. Das große Plus seiner Lebensweise: Die Leute würden sich freuen, wenn er ihnen helfen komme. Das sei in einem Lohnberuf eben oft nicht der Fall. Nicht verstehen kann er, wenn die Menschen 15 Jahre lang denselben Job machen, kündigen wollen - und es dann doch nicht tun. Wie es anders geht, zeigt Christian jeden Tag vor.

Über seine Facebook-Seite „An Wäldar für d’Vorarlbergar“ nimmt Christian gerne Anfragen entgegen. Bis Ende Monat ist er aber schon ausgebucht.