Musik als Sprachkunst

Musikwissenschaftler Dr. Peter Hagmann spricht in der Sendung „Focus - Themen fürs Leben“ bei ORF Radio Vorarlberg über das Thema „Der chromatische Seufzer und die Wildheit des Zorns – Musik als Sprachkunst jenseits der Sprache“.

Sendungshinweis:

„Focus - Themen fürs Leben“, 14.7.2018

Was reden wir denn alle täglich miteinander – ganze Bergketten könnte man mit Worten füllen. Wir Menschen können uns über Dinge unterhalten, die sich auf das Hören beziehen und mit Hilfe von Worten können wir eine eigene Wirklichkeit erschaffen. Der Mensch redet so über Gott und die Welt.

Das Montagsforum Dornbirn befasste sich ein Semester lang mit „den Sprachen, die wir sprechen“ - ein vielgestaltiges Unterfangen, wenn es um Dialog statt Gewalt, um das Gehirn und das Gedicht, um Populismus oder um die Sprachkunst jenseits der Sprache – die Musik – geht.

Die Sendung zum Nachhören:

„Focus“ wird diesmal auf eine besondere Weise musikalisch. Was kann und will ein Komponist mit Hilfe von Noten ausdrücken? Gibt es eine Aussage, eine Botschaft dahinter? Wir nehmen nicht nur die Eröffnung der Bregenzer Festspiele in der kommenden Woche zum Anlass, über die Musik als Sprachkunst jenseits der Worte zu sprechen; Beethovens dritte Symphonie – die „Eroica“ – dient als Beispiel beim Nachdenken über den Komponisten, dessen Intention und Musiksprache.

Peter Hagmann

Privat

Dr. Peter Hagmann war langjährigen Musikkritiker der Neuen Zürcher Zeitung

Hagmann: Beethovens Dritte Hommage an Napoleon

Die Tatsache, dass Ludwig van Beethovens Dritte einen Beinamen trägt, sollte nach Meinung des langjährigen NZZ-Musikkritikers Peter Hagmann ursprünglich eine Hommage an Napoleon sein. Beethoven sei, darüber bestehe kein Zweifel, ein glühender Anhänger und Verehrer von Napoleon gewesen. Beethoven sei ein fortschrittlicher und revolutionärer Geist gewesen.

Beethoven sah in Napoleon den Prometheus – ein Titan – seiner Tage. Er ersehnte eine Abkehr der Gesellschaft vom Feudalismus. Er wandte sich leidenschaftlich der Musikkultur Frankreichs zu und er erwog, nach Paris zu übersiedeln. In einer Abschrift nannte sich Beethoven schon vorauseilend „Louis van Beethoven“. Er wollte von Napoleon wahrgenommen und empfangen werden.

Beethoven durfte allerdings seine Bewunderung der französischen Revolution nach Hagmann nicht allzu offen zur Schau tragen, denn sein wichtigster Mäzen war Fürst Franz Joseph Maximilian von Lobkowitz, ein glühender Patriot.

Zur Person:

Der gebürtiger Basler Dr. Peter Hagmann war erster Musikkritiker der „Neuen Zürcher Zeitung“, deren Feuilleton er von 1989 bis 2015 als Redakteur mitgestaltete.
Neben seiner Tätigkeit bei der NZZ nahm er Lehraufträge an Schweizer Hochschulen und Universitäten wahr.

Musik:

CD* RICHARD GALLIANO: MOZART TRANSKRIPTIONEN FÜR AKKORDEON UND STREICHER
E* Romanze (Andante) - 2.Satz 00:05:04
T* „Eine kleine Nachtmusik“, Serenade für Streicher in G-Dur KV 525 / Bearbeitung für Akkordeon und Streichquintett
S: Richard Galliano/Akkordeon
S: Bertrand Cervera/Violine
S: Stéphanie Hénoch/Violine
S: Jean-Paul Minali-Bella/Viola
S: Raphael Perraud/Violoncello
S: Sylvain Le Provost/Kontrabaß

G* SOUL!
T* Financial times - nach einem Ausschnitt aus der Symphonie Nr.10 G-Dur KV74
A: Mozartband
K: Wolfgang Amadeus Mozart/1756 - 1791
B: Wolfgang Staribacher/Arrangement

T* Lyrische Suite für Streichquartett
E* Presto delirando, Tenebroso - 5.Satz 00:04:27
A: LaSalle Quartet
NI: Walter Levin/Violine
NI: Henry Meyer/Violine
NI: Peter Kamnitzer/Viola
NI: Jack Kirstein/Violoncello

BEETHOVEN SYMPHONIEN Nr.1 & Nr.3
E* Scherzo. Allegro vivace - 3.Satz 00:05:46
T* Symphonie Nr.3 in Es-Dur op.55 „Eroica"
P* Eroica
O: Wiener Symphoniker
L: Philippe Jordan

T* Symphonie Nr.5 in cis-moll (revidierte Fassung)
E* In gemessenem Schritt. Streng wie ein Kondukt 00:05:50
1.Satz: Trauermarsch 00:14:01
1.TEIL
O: Wiener Philharmoniker
L: Lorin Maazel
K: Gustav Mahler/1860 – 1911