Erstmals Frau an Dirigentenpult des SOV

Am Freitag präsentierte der Vorstand des Symphonieorchesters Vorarlberg (SOV) das Programm für die kommende Saison. Neu ist, dass bei einem Abokonzert auch erstmals eine Frau am Dirigentenpult vor dem SOV stehen wird.

Der 45-jährigen Estin Anu Tali gebührt die Ehre als erste Frau vor dem Symphonieorchester Vorarlberg in einem Abokonzert zu stehen. Das SOV sucht einen neuen Chefdirigenten, ob es vielleicht eine Chefdirigentin wird, wurde bei der Programmpräsentation noch nicht verraten.

Die kommende Saison kann aber quasi als Testphase für potentielle Bewerber gesehen werden. So wird das SOV unter sechs verschiedenen Dirigenten proben und spielen - neben Tali ist es der 48-jährige Wiener Sascha Goetzel, der am SOV-Pult debütieren wird.

Sonderförderung für Mahlers 8. Symphonie

Das teuerste aber mit Sicherheit auch herausragendste Konzert des Jahres wird Mahlers 8. Symphonie mit Kirill Petrenko sein. Drei Chöre und 125 Orchestermusiker braucht man für dieses Stück - mehr als 300 Mitwirkende also. Das ist eine finanzielle Herausforderung, der sich das Orchester fast gewachsen sieht. Das Budget stieg auf 1,6 Millionen Euro, das Orchester konnte seine Eigenwirtschaftlichkeit um 4 Prozent steigern, auch die Anzahl der Abonnenten ist gewachsen, dennoch wird beim Land um eine Sonderförderung für Mahlers 8. angesucht, ein neuer Konzertsponsor wurde bereits gefunden.

Anu Tali

Erik Riikaja

Anu Tali ist die erste Frau, die bei einem Abokonzert des SOV am Dirigentenpult stehen wird.

Keine Musik des 21. Jahrhunderts

Für die Freunde des Musiktheaters gibt es eine gute Nachricht: Auch unter der neuen Intendantin des Vorarlberger Landestheaters Stephanie Gräve, wird es jährlich eine Oper geben - 2019 wird es Beethovens Fidelio sein. Freunde der zeitgenössischen Musik hingegen, suchen im Aboprogramm vergebens nach Musik des 21. Jahrhunderts.

Thomas Heißbauer, Geschäftsführer des SOV begründet das damit, dass er in der vergangenen Saison allein 30.000 Euro an AKM-Abgaben für die geschützten Werke bezahlt habe. Man habe vom Land 30.000 Euro an Subventionserhöhung erhalten - er habe dem Land versprochen, diese Gelder für 2017 1:1 in die Erhöhung der Musikergagen zu investieren, was man auch gemacht habe. Zudem finde die zeitgenössische Musik beim SOV mit dem Festival „Texte und Töne“ im Funkhaus ja Platz.

Symphonieorchester Vorarlberg

Thomas Schott

Das Symphonieorchester Vorarlberg

Einen ausführlichen Bericht über das neue Programm des Symphonieorchesters Vorarlberg hören Sie in unserem Kulturmagazin ab 20.00 Uhr.

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