Franco Ruault: „Geschäftsmodell Judenhass“

Kommunikationsberater und Politikwissenschaftler Dr. Franco Ruault spricht in der ORF Radio Vorarlberg Sendung „Ansichten“ über sein neues Buch „Geschäftsmodell Judenhass“.

Sendehinweis:

„Ansichten", 20.11.2016,11.00 bis 12.00 Uhr, ORF Radio Vorarlberg
21.11.2016, 21.00 bis 22.00 Uhr (WH), ORF Radio Vorarlberg

Der in Hohenems aufgewachsene Zeitgeschichtler macht im Augenblick mit seinem neuesten Buch über einen der Gründer der HILTI AG in Schaan Furore. Gemeint ist DI Martin Hilti. Er hat mit seinem Bruder Eugen vor 75 Jahren das Fundament für das heutige Weltunternehmen mit 24.000 Beschäftigten in über 100 Ländern gelegt.

Die Sendung zum Nachhören:

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Ruault gibt seinem Buch den Titel: „Geschäftsmodell Judenhass“. Martin Hilti wird darin als einer der aggressivsten Verfechter des Nationalsozialismus im Fürstentum gezeichnet, der im berüchtigten Liechtensteiner Hetzblatt „Der Umbruch" Juden denunzierte, verhöhnte und verspottete. Ruault erzählt in den „Ansichten“ auch über seinen Besuch bei Michael Hilti, dem Sohn von Martin Hilti, mit dem er auch über die Aktivitäten des Vaters in der Nazizeit gesprochen hat.

Lebenslanges Beschäftigungsfeld

Mit der Judenverfolgung im Nationalsozialismus hat sich Franco Ruault auch in seinen früheren Publikationen eingehend befasst. Interessant ist auch, dass er als Kind und Jugendlicher in Hohenems über seine Familie mit Juden in Kontakt gekommen ist, die vor den Nazis seinerzeit aus Hohenems geflüchtet sind.

Die Geschichte der Juden von Hohenems hat den Heranwachsenden nicht mehr losgelassen und die Beschäftigung damit wurde für den heute als Kommunikationsberater Tätigen zu einer nebenberuflichen Auseinandersetzung, die ihm viel Zeit und Energie abverlangt. Gleichzeitig wurde daraus ein weltweites Netzwerk zu diversen Archiven, spannenden Zeitzeugen, aber auch Opfern und Angehörigen von Tätern des Nationalsozialismus.