Staudinger: „Keiner wird zurückgelassen“

Rund sieben Prozent der 15-Jährigen machen nach der Pflichtschule keine Ausbildung. Ihnen bleibt der Arbeitsmarkt nahezu verschlossen. Martin Staudinger vom Sozialministeriumservice betont, kein Jugendlicher werde zurückgelassen.

Vor drei Jahren wurde eine Koordinationsstelle eingerichtet, die sich um Jugendliche nach der Pflichtschule bemüht. Seit 2016 gibt es ein Meldesystem, das in der neunten Schulstufe erfasst, welche Ausbildung Jugendliche ergreifen werden, erklärt die Leiterin der Koordinationsstelle, Birgit Fiel. Dabei arbeiten Schulen, Arbeitsmarktservice und weitere Einrichtungen zusammen.

Weg der Jugendlichen wird verfolgt

Wenn man feststellt, ein Jugendlicher hat die Pflichtschule verlassen und hat sich nirgends „angedockt“, dann scheint er bei der Koordinierungsstelle Vorarlberg auf. Wenn das auffällt, werden Jugendliche erst per Brief kontaktiert. 25 Jugendliche hatten vergangenes Jahr aufgrund von Aufforderungen selbständig eine Ausbildungsstelle gefunden, so Fiel. 30 Jugendliche brauchten Unterstützung, so Fiel. Dabei schalte sich das Jugendcoaching ein. Das Jugendausbildungspflichtgesetz ist die Grundlage des Handelns. Die Jugendlichen werden motiviert ihre Situation zu ändern.

Verzicht auf Sanktionen

Bei rund 20 Jugendlichen waren die Bemühungen vergeblich. Das Jugendcoaching bleibe dran, denn oft überfordert die Fülle an Möglichkeiten die Jugendlichen und deren Eltern, so Fiel. Jugendliche sind dynamisch und da sei immer etwas möglich.

Zu Sanktionen ist es bisher noch nicht gekommen, sagt der Landesstellenleiter des Sozialministeriumservice, Martin Staudinger: Man habe noch keinen Jugendlichen aufgegeben. Auch Geldstrafen gegen Eltern habe man noch keine ausgesprochen. Das sei für das eigentliche Ziel, Betroffene in Ausbildung zu bringen, kaum hilfreich, so Staudinger. Das Meldesystem läuft aus Datenschutzgründen über die Statistik Austria.