FPÖ will „Duale Akademie“ für Lehrlinge
Während Industriebetriebe Lehrlinge aussuchen können, haben Klein- und Mittelbetriebe ernsthafte Probleme, welche zu bekommen. Der freiheitliche Landesparteiobmamnn und Spitzenkandidat für die Landtagswahl, Christof Bitschi, legte am Dienstag bei einer Pressekonferenz Zahlen vor, um den Ernst der Lage zu dokumentieren. Laut einer Studie des Wirtschaftsprüfer-Netzwerks Ernst & Young haben 88 Prozent der mittelständischen Unternehmen in Vorarlberg große oder kleine Probleme mit Fachkräften.
FPÖ will „Duale Akademie“
In einem Antrag verlangt die FPÖ deshalb, eine „Duale Akademie“ nach dem Vorbild Oberösterreichs zu schaffen: Lehre statt Studium. Diese bringe eine bessere Ausbildung und eine bessere Bezahlung, sagt Bitschi. Die Lehrlinge würden nicht als Lehrlinge angestellt, sondern als Hilfskräfte nach Kollektivvertrag. Damit hätten sie auch mehr Geld auf dem Konto.
Nach der Lehre will die FPÖ den Weg zur Meisterprüfung erleichtern - die Kosten für Prüfung und Vorbereitung sollen bis maximal 5.000 Euro ersetzt werden.
Duale Ausbildung bereits geplant"
„Die Unterstützung innovativer Bildungsansätze ist begrüßenswert, aber im konkreten Fall der Dualen Akademie obsolet, da dieses Projekt bereits diesen Herbst in Vorarlberg startet“, erklärt Christoph Jenny, Direktor der Wirtschaftskammer Vorarlberg, in einer Aussendung. Vorerst sei sie in den Berufsfeldern „Technics“ – Schwerpunkte Mechatronik, Informatik und Coding - vorgesehen. In weiterer Folge sollen die angebotenen Berufe sukzessive erweitert werden, so Jenny.
Forderung: Blum-Bonus wieder einführen
Wirtschaftssprecher Hubert Kinz verlangt die Wiedereinführung des Blum-Bonus, also Unterstützung für Betriebe, die Lehrlinge beschäftigen. Die Zahl der Lehrbetriebe hat mit der Abschaffung des Blum-Bonus deutlich abgenommen, sagt Kinz. 2011 hätten über 2.300 Betriebe im Land Lehrlinge ausgebildet. 2017 seien es 1.874 gewesen, jetzt seien es nur noch knapp 1.800.
Parteiobmann Bitischi sagt, er hoffe, dass die die Anträge im Landtag eine breite Mehrheit finden, auch wenn Wahlkampf sei.