Was hinter dem Fasching steckt

Faschingsverkleidungen, Faschingsbälle, Faschingsumzüge: Die Narren haben Vorarlberg derzeit fest im Griff. Aber was steckt eigentlich dahinter? Welchen Sinn hat der Fasching? „Vorarlberg heute“ hat nachgefragt.

Beim Fasching handle es sich um einen Brauch anlässlich des Winterendes bzw. des Frühlingsbeginns, sagt Historiker Manfred Tschaikner. „Der alte, abgestorbene Vegetationsgeist muss entsorgt werden, die Bahn für ein Wiederbeleben freigemacht werden - das sind die Verbrennungen dann auf den Funken“, erläutert Tschaikner. „Und es müssen die Toten gut gestimmt werden, indem man ihnen zeigt durch Umzüge und durch ein lustiges Treiben, die neue, die jung Generation ist lebendig, ist bereit für ein neues, gutes Jahr.“

Fasnat ORF 2016

Maurice Shourot

Lingg: „Andere Seite zeigen“

Aber auch psychologisch hat der Fasching einen Sinn. „Der Mensch hat das Bedürfnis, neben dem üblichen Leben mit Sorgen und Pflichten hin und wieder auch seine andere Seite zu leben“, sagt der pensionierte Psychiater Albert Ling. „Da ist natürlich der Fasching dafür geeignet und gibt Gelegenheit, sozusagen eine andere, vielleicht auch dunkle Seite auszuleben.“

Der Sinn des Faschings

Obwohl Vorarlberg eine Faschingshochburg ist, sind doch auch einige froh, wenn die Faschingszeit wieder vorüber ist. Warum überhaupt das Ganze?

Das habe auch mit der seelischen Balance zu tun. „Wir müssen sehr viele Dinge unterdrücken, wir können im Fasching zum Beispiel unserem Spieltrieb wieder nachgehen, uns verkleiden, jemand anderer sein, wir könne auch immer wieder jemandem etwas heimzahlen“, sagt Lingg.