Kulturhauptstadt: Dornbirn bleibt im Rennen

Dornbirn, Feldkirch, Hohenems und die Regio Bregenzerwald dürfen weiter auf den Titel der Kulturhauptstadt 2024 hoffen. Wie auch die anderen beiden Bewerber - St. Pölten und das Salzkammergut - hat es „Dornbirn plus“ auf die Shortlist geschafft.

Alle drei Bewerber sind eine Runde weiter: Das gaben Vertreter der Europäischen Kommission am Donnerstag in Wien nach dem Hearing der drei Kandidaten bekannt. Alle drei Bewerber erfüllten die Kriterien für die nächste Runde, darunter Nachhaltigkeit, Umsetzungsfähigkeit und Einbindung der Bevölkerung. Die drei Städte können in den kommenden Monaten ihre Konzepte konkretisieren und im November erneut der Jury präsentieren. Die finale Entscheidung, welche österreichische Stadt den Titel schließlich tragen wird, fällt im November.

Kulturhauptstadt 2024 Grafik

APA/Martin Hirsch

Große Freude bei Dornbirner Delegation

Mit „riesengroßer Freude“ und auch mit Stolz reagierte die Delegation von „Dornbirn plus“ auf die positiven Neuigkeiten. Die verantwortliche Kulturmanagerin Bettina Steindl kündigte an, „sofort und mit Hochdruck“ am nächsten Bid Book zu arbeiten, das im September abgegeben werden müsse. Die überschwängliche Freude der Dornbirner Delegation war hör- und sichtbar.

Kulturhauptstadt: Dornbirn bleibt im Rennen

Dornbirn, Feldkirch, Hohenems und die Regio Bregenzerwald dürfen weiter auf den Titel der Kulturhauptstadt 2024 hoffen.

„Wir haben die Bestätigung dafür erhalten, dass unsere Bewerbung qualitativ hochwertig ist“, so Steindl. Für das nächste Bid Book gelte es wiederum, Antworten auf über 40 Fragen zu finden, unter anderem zum geplanten künstlerischen Programm oder auch zur europäischen Dimension der Bewerbung. Das erste eingereichte Bid Book unter dem Titel „Mutausbruch“ legte dar, was die Vorarlberger Bewerbung als Kulturhauptstadt erreichen will: „Mut zur Veränderung, Mut zum Handeln, Mut zur Vielfalt, Mut, über den Tellerrand hinauszuschauen“, so Steindl.

Budget soll 30 Mio. Euro nicht überschreiten

Nach dem schriftlichen Vorliegen der Jury-Begründung in drei Wochen werde man sich auch erneut mit den Verantwortlichen des Landes zusammensetzen, sagte Steindl. Die Höhe eines finanziellen Beitrags des Landes zum Projekt Kulturhauptstadt stehe noch nicht fest. Beim Budget will „Dornbirn plus“ jedenfalls unter 30 Millionen Euro bleiben. Hinter dem Titel „Dornbirn plus“ stecken die Vorarlberger Städte Dornbirn, Feldkirch und Hohenems sowie der Bregenzerwald als Träger der Bewerbung. Die Landeshauptstadt Bregenz wollte ursprünglich auch dabei sein, ist aber im Dezember 2017 aus dem Projekt ausgestiegen.

„Wir haben die Sondersituation ganz im Westen in der Vier-Länder-Region. Es ist eine Besonderheit, dass wir uns mit dem Bodenseeraum und damit mit Deutschland, Liechtenstein und der Schweiz - zwei Nicht-EU-Ländern - bewerben“, erläuterte Dornbirns Bürgermeisterin Andrea Kaufmann (ÖVP).

Dritte österreichische Kulturhauptstadt

Die zweite Kulturhauptstadt stellt 2024 Estland, die Entscheidung zwischen Narva und Taru soll Ende August fallen. 2024 wird zudem auch eine Stadt aus dem Kreis der EU-Beitrittskandidaten und EFTA/EWR-Länder den Titel Kulturhauptstadt Europas tragen. Hier sind seit November Bodo (Norwegen), Banja Luka und Mostar (beides Bosnien und Herzegowina) in der Auswahl. Die Entscheidung darüber ist für die zweite Septemberhälfte angekündigt. Nach Graz 2003 und Linz 2009 wird Österreich zum dritten Mal eine Kulturhauptstadt ausrichten.