Erweiterter Güterbahnhof in Wolfurt eröffnet

In Wolfurt hat am Freitagvormittag die offizielle Eröffnung des erweiterten Güterbahnhofs stattgefunden. Die Kapazität der Container-Stellplätze wurde durch den rund 61 Millionen Euro teuren und fast vier Jahre dauernden Ausbau vervierfacht.

Bei den Bauarbeiten wurde auch die Terminalfläche von 75.000 auf 106.000 Quadratmeter vergrößert. Herzstück seien aber die beiden Portalkräne, sagt ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä. „Wir haben vier Containergleise, wo die Güterzüge direkt von der Strecke einfahren können. Wir müssen nicht mehr verschieben und manipulieren - und insofern ist das auch eine unserer modernsten Anlagen“, so Matthä.

ÖBB-Güterterminal Wolfurt eröffnet

In Wolfurt ist einer der modernsten ÖBB Container-Terminals eröffnet worden. Dabei wurde die Kapazität vervierfacht.

Wallner: „Meilenstein für Infrastruktur“

Für Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) ist die Erweiterung nicht selbstverständlich, aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes aber dringend nötig. Das Wachstum in Vorarlberg liege konstant und seit Jahren über dem der anderen Bundesländer, sagt Wallner.

„Die Zahl der Container ist massiv angestiegen. Wir sind ein Land von Industriearbeitsplätzen, wir brauchen den Export und müssen die Waren natürlich aus dem Land auch hinausbringen. Und in dem Zusammenhang ist das auch ein ganz, ganz großer Beitrag. Ich glaube, ein Freudentag und auch ein Meilenstein für die Standortentwicklung in Bezug auf Infrastruktur insgesamt“, sagt Wallner.

Bitschi statt Hofer bei Eröffnung

Einziger Wermutstropfen: der ranghöchste Politiker in diesem Bereich, der freiheitliche Verkehrsminister Norbert Hofer, ist dem besonderen Festakt von ÖBB, Wirtschaft und Politik ferngeblieben. Er wurde in seiner Funktion durch den Landtagsabgeordneten Christoph Bitschi (FPÖ) vertreten.

Tor zur Welt Güterbahnhof Wolfurt

ORF

Güterbahnhof Wolfurt

Tag der offenen Tür

Am Samstag, den 20. Oktober 2018, gibt es am Güterbahnhof in Wolfurt einen „Tag der offenen Tür“.

SPÖ für Autobahn-Vollanschluss

Aus Sicht der Sozialdemokraten ist mit dem Ausbau des Güterbahnhofs in Wolfurt eine wichtige Transportschnittstelle für Vorarlbergs Wirtschaft aufgewertet worden. Ein nächster wichtiger Schritt wäre der Vollanschluss des Gebiets an die Autobahn. „Das wäre eine weitere Aufwertung des Güterbahnhofes“, so Michael Pompl, SPÖ-Ortsvorsitzender in Wolfurt. Schlussendlich müsse man das gesamte Gebiet weiterentwickeln.

Der Ausbau des Güterbahnhofs sei auch ein starker Impuls für die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene, sagt SPÖ-Chef Martin Staudinger. Diese Trendwende müsse weiter verfolgt werden, denn es gebe noch weitere Projekte, die umgesetzt werden müssten. „Etwa der Ausbau der Bahnstrecke zwischen Österreich, Liechtenstein und der Schweiz sowie der Bahnstrecke zwischen Lauterach und St. Margrethen“, sagt Staudinger. Zudem plädiert er für die Verlängerung der Montafonerbahn und den Ausbau der Arlbergstrecke.

Freude auch in Lauterach

Die Erweiterung des Güterbahnhofs Wolfurt hat zu einem großen Teil auf dem Gemeindegebiet von Lauterach stattgefunden. Für den Lauteracher Bürgermeister Elmar Rhomberg (ÖVP) ist das Projekt das Ergebnis gemeindeübergreifender Zusammenarbeit.

„Das Güterzentrum Wolfurt ist für uns eine ganz wichtige Institution in Zusammenhang mit Arbeitsplätzen. Wir haben in den letzten Jahren sehr viele attraktive Arbeitsplätze in Lauterach und Wolfurt bekommen“, so Rhomberg. Seit zehn Jahre gebe es zudem eine gemeinsame Raumplanung der beiden Hofsteiggemeinden, was die Entwicklung des Betriebsgebietes angehe.

50 Güterzüge fahren an einem Werktag

Rund 50 Güterzüge fahren an einem Werktag im Bahnhof Wolfurt ein oder verlassen ihn. Sie transportieren Waren quer durch Österreich oder zu den Seehäfen. Benzin, Diesel und Heizöl werden aus Niederösterreich antransportiert, Holz aus Tschechien, Stahl für die Industrie, es ist ein Kommen und Gehen. Als „Das Tor in die Welt“ bezeichnet Terminalleiter Bernhard Meusburger den Bahnhof: Die Container kommen aus der ganzen Welt - und gehen überall hin.

Nadelöhr Arlberg

Bis zu vier ganze Containerzüge können dank der Erweiterung ohne vorher zerlegt zu werden direkt unter den beiden Kränen be- und entladen werden. Die Kapazität des Terminals verdoppelt sich, die Stapelfläche für die Container hat sich vervierfacht - wichtig für den Güterverkehr. Möglich wäre sogar noch mehr, als jetzt bereits geschieht, meint Simone Knabl-Bitsche, Serviceteamverantwortliche für den Güterverkehr. Gerade in den Bereichen Konsumgüter und Recycling sieht sie noch Luft nach oben.

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